Wer Kontakt mit dem russischen Präsidenten Putin haben soll, wird vorher streng auf eine Covid-Infektion kontrolliert. Ganze Sanatorien sind zu diesem Zwecke reserviert.
Als Russlands Präsident Wladimir Putin am 24. Juni 2020 die Militärparade am Roten Platz abnahm, war er von rund 200 Ehrengästen umgeben. Alle Personen in Putins Umgebung, inklusive 80 Veteranen, hatten zuvor eine zweiwöchige Quarantäne in einem Sanatorium im Moskauer Umland absolvieren müssen – mit regelmäßigen Corona-Tests. Der Kreml bestätigte entsprechende Berichte, wobei er damals die „Sorge um die Gesundheit der Veteranen“ betonte.
Doch wie der russische Dienst der BBC nun aufdeckte, waren diese Sicherheitsvorkehrungen längst kein Einzelfall. Nicht nur Veteranen und Gesprächspartner des Präsidenten, sondern auch Journalisten, Fotografen, Ärzte, Fahrer und Piloten verbrachten im vergangenen Jahr regelmäßig Zeit in Quarantäne. Um die Gesundheit des Kreml-Chefs zu schützen, nahm die Präsidialverwaltung laut BBC-Berechnungen seit Beginn der Pandemie mehr als 6,4 Milliarden Rubel in die Hand, das sind mehr als 71 Millionen Euro.