Livio Magoni, der Erfolgscoach von Petra Vlhová verstörte mit einem Interview. Nun wartet die Skiwelt auf die Reaktion der Gesamtweltcupsiegerin.
Bratislava. Ski-Star Petra Vlhová wird in der Slowakei landauf, landab gefeiert. Hier Bilder mit der großen Kristallkugel auf der Burg Bratislava, dort ein Besuch bei Präsidentin Zuzana Čaputová im Palais Grassalkovich. Seit die 25-Jährige aus Liptovský Mikuláš in diesem Winter den Gesamtweltcup gewonnen hat, ist sie neben Radprofi Peter Sagan der aktuell größte Sportstar des Landes.
Doch im Moment ihres größten Erfolgs hat ihr Trainer ein Interview gegeben, das die Feierlichkeiten trübte. Livio Magoni, der 57-jährige italienische Erfolgscoach, der schon Tina Maze zum Gesamtweltcup geführt hat, ist für klare Ansagen bekannt. Nun aber hat er Erklärungsbedarf. Kurz nachdem Vlhová in Lenzerheide die Kugel fixiert hatte, bezeichnete er im „Corriere della Serra“ seine Landsfrauen Marta Bassino, Sofia Goggia und Federica Brignone als „Ski-Diamanten“ und sagte über Vlhová: „Im Vergleich zu ihnen ist Petra ein Bügeleisen.“
Vlhová teilte nur mit, von dieser Aussage in einer Zeit der absoluten Freude erfahren zu haben. Magoni versucht, sich zu rechtfertigen, sprach von „eisernen Beinen“, einem speziellen italienischen Ausdruck, um die Qualität von Vlhová hervorzuheben. „Ich entschuldige mich besonders bei Petra und allen Bürgern der Slowakei, dass ich ihren großen Moment des Glücks ruiniert habe.“
Doch weitere Aussagen in Magonis Interview verstörten. Etwa als er Vlhová mit Ex-Schützling Maze verglich („Tina ist komplett – als Athletin und abseits des Sports. Diese Seite existiert bei Petra nicht“) oder Vlhovás Familie und ihrem Management „Ignoranz“ unterstellte („Das Problem ist nicht Petra, aber ihr Umfeld“).
Vlhová selbst will die Angelegenheit abseits der Medien geklärt wissen. Bemerkenswert: Beim Empfang bei Präsidentin Čaputová am Dienstag war Magoni mit von der Partie. Dennoch steht das Erfolgsduo wohl vor der Trennung. (joe)