Die italienischen Behörden haben rund 23 Millionen Euro von Konten der Vatikanbank beschlagnahmt. Deren Chef ist im Visier der Ermittler: Es geht um den Verdacht der Geldwäsche.
Die italienische Finanzpolizei ermittelt gegen den Chef der Vatikanbank sowie einen Mitarbeiter des Instituts wegen möglicher Verstöße gegen das Geldwäschegesetz. Im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmte die Polizei 23 Millionen Euro von einem Konto der Bank, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Dienstag.
Bei der Beschlagnahme habe es sich dem Bericht zufolge um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt. Der Vatikan zeigte sich in einer ersten Reaktion "verblüfft und überrascht" über die Untersuchung.
Bereits vor rund einem Jahr hatte es Berichte gegeben, wonach die Polizei Bankgeschäfte des Vatikans wegen des Verdachts auf Geldwäsche überprüfte. Im Fokus der Ermittlungen standen damals Transaktionen in Millionenhöhe.
Bis zu 80 Millionen Euro monatlich eingezahlt
Damals hat die Bank laut Ermittlern in den vergangenen Jahren zahlreiche Konten bei italienischen Banken eröffnet, ohne den Namen des Kontoinhabers anzugeben. Die Konten seien allesamt am Akronym IOR zu erkennen. Auf einem IOR-Bankkonto bei der unterdessen von der UniCredit übernommenen Banca die Roma seien in den letzten Jahren beispielsweise riesige Summen bewegt worden, schreibt die italienische Tageszeitung „La Repubblica“. Allein 2007 seien per Scheck monatlich zwischen 32 und 80 Millionen Euro ungeklärter Herkunft eingezahlt worden.
(Ag./Red)