Essen, duschen, schlafen: Wochenlang streamt Ludwig Ahgren seinen Alltag nonstop. Er hat 2,3 Millionen Follower. Was kommt da auf uns zu?
Es gibt Momente, da fühlen wir uns verloren. Der Anlass kann banal sein: Man will etwas reparieren, steht allein einer feindlichen Technik gegenüber, die sich dem menschlichen Zugriff verweigert. Auch Ludwig Ahgren plagte sich jüngst eine Stunde lang fluchend mit dem Eiswürfelspender in seinem Kühlschrank herum. Aber was geht uns die existenzielle Erfahrung eines 25-Jährigen in Arizona an? 80.000 Menschen stellten sich diese Frage nicht. Sie schauten ihm gebannt beim Scheitern zu. Und das machte ihn, im dialektischen Umschwung auf eine mediale Metaebene, stolz und froh.