Gastkommentar

Es geht nicht um mehr Elektro-, sondern um weniger Autos

Neue Technik, neue Rohstoffe, neue Konflikte: Vom fragwürdigen Segen der E-Mobilität.

Die Umweltpolitik feiert den Umstieg auf E-Autos heute als eine Lösung der verkehrsbedingten Umweltproblematik. Förderungen von mehreren Tausend Euro locken die Konsumentinnen und Konsumenten. Doch mit der zunehmenden Förderung und Verbreitung der E-Mobilität häufen sich auch die Berichte über Probleme bei der Lithium-Gewinnung: etwa vom enormen Wasserverbrauch des Lithium-Bergbaus inmitten der chilenischen Atacama-Wüste oder von Widerstandsbewegungen wie in den argentinischen Salinas Grandes. In vielen Fällen sieht sich die lokale – meist indigene – Bevölkerung gezwungen, ihre traditionellen Aktivitäten, darunter beispielsweise die halbnomadische Weidewirtschaft, Tauschhandel, Subsistenzlandwirtschaft und Salz-Extraktion, aufzugeben, und gerät in direkte Abhängigkeit des globalisierten Arbeitsmarkts. Dabei werden indigene Rechte missachtet und kollektiv genutztes Gemeindeland verdrängt.

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Eine kritische Nachfrage im Umweltministerium zu dieser „Rohstoffproblematik“ ergab den Hinweis auf die möglichen CO2-Einsparungen gegenüber Benzin- und Dieselfahrzeugen. „Bei der E-Mobilität geht es um Umwelt- und Klimaschutz“, heißt es in einem Antwortschreiben des BMK. Die Situation hinsichtlich der Abbaubedingungen von Rohstoffen sei zwar „nicht zufriedenstellend“, es werde jedoch „in der Rohstoffforschung ein Schwerpunkt auf Unabhängigkeit gegenüber Krisenländern gesetzt“.

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