Zum zweiten Mal wird in Rom wegen der Coronapandemie ein Ostern ohne Pilgermassen gefeiert. Italiens Regierung hat die Maßnahmen verschärft.
Rom. Keine Stadt der Welt vollzieht über Ostern eine so große Verwandlung wie Rom: In den Tagen vor dem höchsten Fest des christlichen Glaubens füllen sich die Straßen mit Besuchern aus der ganzen Welt. Noch mehr Reisegruppen als sonst folgen Wimpeln durch die Altstadt, Nonnen versammeln sich am Ufer des Tiber, Mönche schreiten in ihren Kutten durch die verwinkelten Gassen.
Obwohl die Stadt voller ist als sonst, wird sie gleichzeitig stiller, als pausiere sie. Der laute, chaotische Alltag der Metropole wird heruntergefahren und am Abend des Karfreitags legt sich eine andächtige Ruhe über die Stadt. Diese Stimmung spürt auch, wer nicht Katholik ist. Es scheinen weniger Autos unterwegs zu sein, die Menschen langsamer zu gehen. Es ist die Zeit der Einkehr, des Innehaltens. Die Türen der Kirchen stehen bis spät in die Nacht offen, aus ihnen weht Weihrauch.