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China: Geld allein baut keine Chips

Auch China mangelt es an qualifizierten Arbeitskräften für die anspruchsvolle Halbleiterproduktion.
Auch China mangelt es an qualifizierten Arbeitskräften für die anspruchsvolle Halbleiterproduktion.AFP via Getty Images
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Für Chinas Vision einer autarken Tech-Nation ist eine starke Halbleiterbranche essenziell. Trotz massiver staatlicher Investitionen sind keine schnellen Erfolge zu erwarten.

Peking. Selten wird über die Bruchlandung eines chinesischen Prestige-Projekts auch in den Staatsmedien derart offen berichtet. Die „Hongxin Semiconductor Manufacturing Company“ (HSMC) sollte den Standort Wuhan zum neuen Mekka der heimischen Chipproduktion transformieren. Die Anschubfinanzierung für das erste Werk lag bei knapp 20 Milliarden Dollar, und selbst während des strikten Lockdowns im letzten Jahr hat man noch eifrigst um Fachkräfte geworben. Dann jedoch, noch ehe die ersten Halbleiter übers Fabrikband rollten, gingen plötzlich die Gelder aus. Der einstige Geschäftsführer Chiang Shang-yi erinnert sich an einen regelrechten „Albtraum“, von dem nur mehr die leeren Bauruinen am Stadtrand Wuhans zeugen. Möglicherweise, so heißt es in Branchenkreisen, ist das ambitionierte Unternehmen an amerikanischen Exportverboten gescheitert.

Doch trotz solcher Negativschlagzeilen liegt der Fokus der Wirtschaftsplaner in Peking auf keinem Feld derart stark wie auf der Halbleiterbranche. Mikrochips sind längst „die Goldbarren“ der modernen Gegenwart: Ohne sie gäbe es weder Laptops noch Smartphones, Drohnen oder künstliche Intelligenz. Dementsprechend haben Halbleiter eine Bedeutung inne, die weit über das Wirtschaftliche hinausgeht: Der Zugang zu Halbleitern ist für Staaten vielmehr eine Frage der nationalen Sicherheit.

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