In „Mundaun“ stakst man auf Spurensuche durch eine unheimliche Bergwelt voller Heumonster und Schneeperchten. Das Soloprojekt eines Schweizer Entwicklers besticht mit markanten, handgezeichneten Bildern.
Als der renommierte US-Filmkritiker Roger Ebert 2006 in einem Artikel behauptete, dass Videospiele nichts mit Kunst zu tun hätten, verdrehten Enthusiasten die Augen. War das nicht dieselbe Engstirnigkeit, mit der blasierte Kulturwächter einst über das junge Medium des Kinos hergezogen waren? So provozierte Ebert passionierte Repliken. Die Angst, jemand könnte seine Polemik ernst nehmen, war in der Szene nicht unbeträchtlich.
Heute rangieren „Games“ in der gängigen kulturellen Hierarchie noch immer auf dem Niveau von Jahrmarktsattraktionen, doch als Alltagsunterhaltung für alle Altersgruppen sind sie längst salonfähig. Und ihr künstlerisches Potenzial steht außer Frage: Universitäten bieten Lehrgänge in Game-Design, Museen kuratieren einschlägige Ausstellungen. Öffentlich-rechtliche Förderung von Spieleentwicklung ist auch in Europa keine Seltenheit mehr.