Geschichte

Der Kaiser als effizienter Bürokrat

Kaiser Franz Joseph I. an seinem Schreibtisch.
Kaiser Franz Joseph I. an seinem Schreibtisch. Getty Images
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Ein österreichisch-deutsches Forschungsteam analysiert die rund 250.000 Schriftstücke, die Franz Joseph I. in seinen 68 Dienstjahren bearbeitete.

Erteilung einer Eisenbahnkonzession, Revidierung einer Todesstrafe, Erhebung in den Adelsstand oder Genehmigung einer Gnadengabe: Es sind die unterschiedlichsten Materien, die in der Gegenwart den Aufgaben mehrerer Beamtendienststellen entsprechen würden, die aber den Arbeitstag des höchsten Repräsentanten der Monarchie, Kaiser Franz Joseph I., prägten. Insgesamt an die 250.000 Schriftstücke wanderten in den 68 Jahren seiner Regentschaft (von Dez. 1848 bis Nov. 1916) über seinen Schreibtisch.

Wie in einem Steinbruch

Die systematische Aufarbeitung des gesamten Korpus wird nun von einem österreichisch-deutschen Forschungsteam unter Leitung von Peter Becker vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Uni Wien und Jana Osterkamp vom Collegium Carolinum in München vorgenommen. „Der Schreibtisch des Kaisers: ein Ort der Politik“, so lautet das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstützte Projekt. Bisher, so Jana Osterkamp, haben Historiker stets nur bestimmte Materien bearbeitet und sich die für sie relevanten Fragen „wie in einer Art Steinbruch“ aus dem gesamten Korpus herausgeholt.

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