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Das Ende der Angst

Ursula Poznanski beendet ihre „Vanitas“-Reihe mit einem spannenden Showdown in Frankfurt.
Ursula Poznanski beendet ihre „Vanitas“-Reihe mit einem spannenden Showdown in Frankfurt.Knaur
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Ursula Poznanski beendet ihre „Vanitas“-Reihe mit einem spannenden Showdown in Frankfurt. Starke Frauen geben wieder den Ton an.

Ganz am Schluss erfährt man endlich ihren richtigen Namen: Die Frau, die den Lesern von Ursula Poznanskis „Vanitas“-Serie wechselweise als Carolin Bauer, Springer und zuletzt König vorgestellt wird, heißt in Wahrheit Anna Piroth. Dass alle diese Pseudonyme an Schachfiguren erinnern, ist wohl kein Zufall.

Als Anna Piroth kennt sie auch der russische Karpin-Clan, in den die junge Frau vom deutschen BKA als verdeckte Ermittlerin eingeschleust worden und vor dem sie als potenzielle Kronzeugin seither auf der Flucht ist. Da diese letzten Endes zwecklos ist und nicht einmal ihr vorgetäuschter Tod etwas genützt hat, beschließt Carolin, dass ein Ende mit Schrecken besser ist als die ewige Angst. Sie fordert die Karpins auf ihrem eigenen Terrain in Frankfurt heraus.

„Vanitas – Rot wie Feuer“ bildet den Abschluss von Ursula Poznanskis Thrillerserie für Erwachsene. Die Bilanz fällt gemischt aus. Musste der erste Band „Schwarz wie Erde“ erst in die Gänge kommen, lief Poznanski mit „Grau wie Asche“ zu Hochform auf und gewann dafür auch den Wiener Leo-Perutz-Krimipreis. „Rot wie Feuer“ reiht sich in der Mitte ein: Spannend erzählt, bleibt das Buch aber ohne Subplot (das „Grau wie Asche“ in Form des Missbrauchs in Kinderheimen hat) ein Rachethriller, der dazu tendiert, um sich selbst zu kreisen. Imposant wie immer: Poznanskis ungewöhnliche und starke Frauenfiguren, die zwischen Gut und Böse changieren.


Ursula Poznanski: „Vanitas – Rot wie Feuer“, Knaur, 400 Seiten, 17,50 Euro

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2021)

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