Geschlechterdifferenz

Männer, das schwache Geschlecht

Mit seiner Hand zieht dieser alte Kolumbianer bei der Covid-Impfung Kraft aus der der Schwester.
Mit seiner Hand zieht dieser alte Kolumbianer bei der Covid-Impfung Kraft aus der der Schwester. AFP
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Männer werden von Covid härter getroffen. Es liegt daran, dass das Immunsystem von Frauen durch Gene und Hormone stärker aufgestellt ist.

Dass Männer „so verletzlich“ sind, besang Herbert Grönemeyer mit hoher Selbstironie bezüglich der Psyche, aber sie sind es in tödlichem Ernst im Körper, die Pandemie führt es drastisch vor Augen: Zwar zeigten sich bei der Infektion selbst unterschiedliche Zahlen – in Südkorea gab es einen Frauenüberhang bei positiv Getesteten, in den USA nicht –, aber im Verlauf der Krankheit ergeht es Männern generell schlechter: Ihr Risiko, ein Spital aufsuchen zu müssen, ist um 20 Prozent höher, bei der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung liegt es bei 40 Prozent, beim letalen Ausgang bei 70 (Nature Reviews Immunology 20, S. 442).

Diese Zahlen hat Sabra Klein (Baltimore) aus Statistiken von 38 Ländern unterschiedlicher Kulturen zusammengetragen, sie legen nahe, dass der nicht gar so kleine Unterschied in der nackten Biologie begründet liegt, den Sexualchromosomen und -hormonen und geschlechtsspezifischen epigenetischen Mechanismen. Gesellschaftlich moduliertes Verhalten – Gender – spielt wohl bei der Infektion mit, aber für das Weitere zentral ist die Geschlechterdifferenz des Immunsystems.

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