Demnächst stimmt die Belegschaft von MAN Steyr über die Offerte des Managers Sigi Wolf ab. Die Alternative wäre wohl das Ende eines traditionsreichen Produktionsstandorts – den viele in heimischer Hand wähnten.
Die Weinberggasse in Wien-Döbling, die mag man sich gern vorstellen. Wie einst die Wiener auf ihr bergan zogen, um oben, mit Blick über die Stadt, weinselig über ein mögliches Vorleben als Reblaus zu räsonieren.
Werktags zogen hier allerdings Hundertschaften zur Arbeit in lärmende Fabrikshallen. Denn dort, wo heute eine in den Achtzigern erbaute Wohnanlage steht, sind über sieben Jahrzehnte die Gründe der Gräf und Stift AG gelegen – einer Wiener Automobilfabrik von europaweitem Ruf. Und auch welthistorisch bedeutend: In einem 34-PS-Doppelphaeton (quasi Cabrio) von Gräf und Stift starben 1914 der Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajewo – bekanntlich nicht bei einem Verkehrsunfall.