Literatur

Eine israelisch-deutsche Liebe

Die gebürtige Deutsche Katharina Höftmann Ciobotaru lebt seit einigen Jahren in Tel Aviv.
Die gebürtige Deutsche Katharina Höftmann Ciobotaru lebt seit einigen Jahren in Tel Aviv.Ecco Verlag
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Katharina Höftmann Ciobotaru lässt in ihrem literarischen Debüt „Alef“ die Enkel einer israelischen und einer ostdeutschen Familie zueinanderfinden und ihre Wurzeln verstehen.

Eine Weile dauert es, bis man sich im Stammbaum der zwei Familien zurechtfindet, die im Roman „Alef“ von Katharina Höftmann Ciobotaru aufeinandertreffen. Da ist zunächst Maja Pagel im Ostberlin der letzten Vorwendejahre – beziehungsweise zuerst ihre Mutter Astrid und deren Schwester Susi, die ein fast symbiotisches Verhältnis zueinander haben. Das liegt auch an den Eltern – der Vater, den sie nur „Ekel“ nennen, neigt zum Alkohol, die Mutter ist depressiv.

Majas Vater Wolf hatte es nicht besser, sein Erzeuger wird „der starke Hermann“ gerufen, dabei hätte „der Schreckliche“ besser gepasst. „Er führte zu Hause ein Regiment, in dem Wolfs Mutter nicht einmal mit Arbeitskollegen kegeln gehen durfte.“ Maja wird älter, die Wende öffnet das Land, ihre Mutter stürzt sich in die Arbeit, Vater Wolf weiß nichts mehr mit sich anzufangen, manche in der Familie driften nach rechts.

Und dann ist da Eitan Mordechai Rosenthal, der in Israel geboren worden ist und dessen Wurzeln weit verzweigt sind. Er hat vier Großeltern aus drei Ländern – Rumänien, Deutschland und Irak –, darunter auch Holocaust-Überlebende. Die Geschichten von Kalman, Bella, Gavriel und Saïda (Lesetipp: Zettel zum Aufzeichnen der Stammbäume!) sind jene der Diaspora, von Flüchtlingslagern, Hoffnung und Sehnsucht nach der Heimat, vom Kriegseinsatz, von gefallenen Söhnen.

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