Erst des einen Freud, dann der Umwelt Leid? Das muss nicht sein, finden Forscher. Sie untersuchen, wie sich Abfälle auf den Tellern von Touristen reduzieren lassen.
Tourismus

Die Schlacht am kalten Buffet - und ihre Folgen

Wer im Urlaub mehr auf den Teller lädt, als er essen kann, schadet der Umwelt. Ein länderübergreifendes Forscherteam eruiert, wie sich dieses Verhalten ändern lässt. Eine Belohnung bewirkt am meisten.

„Urlaub ist eine Ausnahmesituation“, sagt die Sozialwissenschaftlerin Sara Dolnicar. Die gebürtige Slowenin ist Tourismusprofessorin an der australischen University of Queensland. Studiert hat sie an der WU Wien, mit der sie für ihre aktuellen Projekte zusammenarbeitet. „Die Menschen wollen sich erholen. Sie im Urlaub über ökologische Nachhaltigkeit zu belehren funktioniert nicht“, sagt auch ihre Kooperationspartnerin Bettina Grün, die an der WU am Institut für Statistik und Mathematik tätig ist. Zu Hause fühle man sich schlecht, wenn man nicht auf die Umwelt achte; auf Reisen wolle man sich keine Gedanken über Energie- und Wasserverbrauch, Müll oder gar die Rettung des Planeten machen.

Diese Beobachtungen sind der Ausgangspunkt gemeinsamer Forschungen mit den slowenischen Universitäten Primorska und Ljubljana. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen wissen, was passieren muss, damit Touristen anders agieren. Dazu brauche es auch andere verhaltenstheoretische Ansätze als im Alltag. Die könnten sich auszahlen: Denn immerhin waren vor der Pandemie jedes Jahr weltweit mehr als sechs Milliarden Touristen unterwegs, Tendenz stark steigend. „Die Zahlen im Tourismus wachsen exponentiell“, sagt Dolnicar.

Darunter leidet die Umwelt enorm: Denn wer um den Globus jettet, verursacht nicht nur dadurch große Mengen an CO2, sondern auch durch das, was er isst und trinkt. „Essen verbraucht Wasser und Land und verursacht dadurch CO2-Emissionen“, schildert Grün. Und weil die Menschen bei Buffets sehr oft deutlich mehr aufladen, als sie dann auch essen können, bleibt meist viel über – und wird weggeworfen.

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