Energie

Chinas grüne Revolution auf Pump

Wind-solar Hybrid Photovoltaic Power Station In Zaozhuang
Wind-solar Hybrid Photovoltaic Power Station In ZaozhuangVCG via Getty Images
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Peking baut mehr neue Windräder als der Rest der Welt zusammen. Auch sonst ist das Land beim Ökostrom-Ausbau nicht zu toppen. Nur die Rechnung dafür bleibt es oft schuldig.

Gäbe es China nicht, man müsste es erfinden. Kein anderes Land liefert so verlässlich statistische Superlative – im Guten wie im Schlechten. Die erneuerbare Energie ist da keine Ausnahme: Trotz Pandemie und löchriger Lieferketten hat das kommunistische Land im Vorjahr neue Ökostromkraftwerke mit der stolzen Leistung von 136 Gigawatt (GW) aus dem Boden gestampft. Das ist doppelt so viel, wie Europa und die USA zusammen gebaut haben, zählt die internationale Organisation Irena.

Im Windbereich ist der chinesische Boom so erstaunlich, dass Kritiker schon an den Zahlen zweifeln: China hat 2020 Windkraftwerke mit einer Leistung von 71 GW neu in die Statistik aufgenommen – mehr als die Windbranche selbst für den gesamten Planeten erwartet hatte. Der Rest der Welt brachte es gerade einmal auf 40 GW neuer Windenergie. Kann das stimmen? Und was steckt hinter dem chinesischen Windkraft-Wunder?

Auch wenn Beobachter gerne über Chinas Statistiken lästern, in der Tendenz gibt es keinen Grund, die Zahlen anzuzweifeln. Das liegt weniger daran, dass sich Präsident Xi Jinping zuletzt international darin gefallen hat, Europa und die USA in ihrem eigenen Lieblingsspiel, der Klimapolitik, zu übertrumpfen.

Der massive Ausbau von Wind- und Solarenergie ist vielmehr in Chinas ureigenstem Interesse. Ein Großteil der Umweltprobleme des Landes gehen direkt auf die intensive Nutzung von Kohlekraftwerken zurück. Die Luft- und Wasserqualität ist so schlecht, dass China schon aus purer Selbstverteidigung von Kohle auf saubere Energieträger umsteigen muss.

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