Buch

Romina Pleschko: „Das Schreiben war immer da“

Nach Jahren in Schauspiel und Werbung machte Romina Pleschko den Schritt zur Autorin.
Nach Jahren in Schauspiel und Werbung machte Romina Pleschko den Schritt zur Autorin. Clemens Fabry
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In ihrem Romandebüt blickt Romina Pleschko hinter die Fassade eines Zinshauses. Über militärische Straffheit, Professionswechsel und den Lockdown.

Mit Ameisen kennt sich Romina Pleschko recht gut aus: wie die Tierchen leben, wie sie organisiert sind, welche Rolle verschiedene Düfte in ihrem Bau spielen. Dabei kommen Ameisen in ihrem Buch abgesehen vom Titel gar nicht vor. Nicht offensichtlich jedenfalls.

Hintergründig kann man aber sehr wohl Entsprechungen finden zwischen einem Ameisenbau und dem Zinshaus, über deren Bewohner Pleschko in „Ameisenmonarchie“ ziemlich schonungslos, manchmal ein bisschen makaber und deprimierend, aber durchaus unterhaltsam schreibt: von der einsamen Ameisenkönigin – der Arztgattin im Dachgeschoß – abwärts, über den heimlich schwulen Sohn, die alternde Kosmetikverkäuferin, den Politiker einer „unwählbaren Partei“ bis hin zu dem etwas psychopathisch angehauchten Mann namens Klaus.

Manche Parallelen haben sich aufbauend auf die Idee der Ameisenkönigin eher unbewusst in die Geschichte hineingeschlichen, sagt die Autorin. Etwa die Rolle des Olfaktorischen: vom aufschlussreichen Parfum des Nationalratsabgeordneten bis hin zum Körpergeruch des Gynäkologen, aus dem seine Frau schließt, dass er ihr nie untreu war – auch wenn er ihr mittels Salami regelmäßig Beruhigungsmittel unterjubelt. „Und grundsätzlich hat jeder seine Funktion, obwohl es wuselt. Auch wenn man vielleicht nicht gleich weiß, wozu einer da ist.“

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