Gabriel Felbermayr folgt Christoph Badelt im Herbst als neuer Wifo-Chef nach. Das Institut gewinnt einen Spitzenvolkswirt mit Sendungsbewusstsein – und klarer Meinung.
Wien. Einer der populärsten Ökonomen des Landes kehrt nach Österreich zurück. Mit Gabriel Felbermayr angelt sich das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) den aktuellen Shooting-Star der deutschsprachigen Ökonomen als Nachfolger für Wifo-Chef Christoph Badelt (69), der mit September an die Universität zurückkehren wird. Der 45-jährige Felbermayr ist gebürtiger Oberösterreicher, hat seine Karriere aber großteils in Deutschland gemacht, wo er seit zwei Jahren als deutscher „Chefökonom des Nordens“ dem renommierten Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel vorsteht.
Schon zuvor war der Volkswirt auch außerhalb des akademischen Zirkels als Experte für internationale Wirtschaftsbeziehungen, Globalisierung und Welthandel bekannt. Der Austritt Großbritanniens aus der EU und die zahlreichen US-Handelskonflikte der Ära Trump machten ihn bereits in seiner Zeit am Ifo-Institut in München zu einem der gefragtesten Interviewpartner deutscher Medien. Aber wo steht der neue Leiter des stark sozialpartnerschaftlich geprägten Wifo weltanschaulich?