Vom Lungau bis Graz

Murtal-Radreise: Auf ein Seidel in die Apotheke

Robert Sommerauer, pixelmaker.at
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Der Murradweg von der alpinen Quelle bis in die steirische Landeshauptstadt und weiter ins Weinland ist ein österreichisches Gesamtkunstwerk – mit allerhand gastronomischen Preziosen.

Es ist ein immer wiederkehrendes, aber in diesem Fall ziemlich ungerechtes Vorurteil, dass Flussradwege eintönig sein können. Man sollte halt nicht immer nur aufs Wasser schauen, sondern sich Zeit für die Dinge auf der anderen Seite gönnen. Und damit sind wir bei den speziellen Qualitäten des Murradwegs. Er bringt einen von der Quelle der Mur in einem versteckten Seitental im Lungau bis nach Graz und direkt zu den südsteirischen Weinstraßen, ließe sich dann noch verlängern bis nach Slowenien und Kroatien, wo sich Mur und Drau zusammentun.
Nicht nur für austrophile Urlaubsgäste bietet der Radweg ein Arrangement aus österreichischen Kernkompetenzen mit allerbesten Genussqualitäten, von der Landbrauerei bis zu steirischen Weingärten, mit gastronomischen Errungenschaften aus dem Hause Red Bull – und Begegnungen mit eigenen Kindheitsträumen. Ein gutes Programm für ein verlängertes Wochenende auf einer Strecke von 250 Kilometern bis Graz, die dazu noch rechnerisch bergab von 1000 bis 350 Meter Höhe verlaufen.

Gemütlicher Start. Es spricht also kaum etwas dagegen, sich auf zwei Rädern eine solche Bildungsreise zu gönnen, zumal es für den Rückweg auch Shuttleangebote per Bus gibt. Wer sich mit den kulinarischen Errungenschaften entlang der Strecke näher beschäftigen will, tut gut daran, die Tour mit dem E-Bike anzugehen. So fährt es sich leichter nach einem herzhaften Mittagsbraten. Der Start ist ausgesprochen bequem. Die flachen Wiesen rund um St. Michael sind wie geschaffen, um sich locker einzufahren. Vom Radweg direkt am Murufer wäre es ein kurzer Abstecher hinüber nach St. Margarethen – und zum Löckerwirt. Dieser Kombination aus Wirtshaus und Biobauernhof, wo nach Slow-Food-Kriterien gekocht wird, ist nur schwer zu widerstehen, auch wenn die Gänse auf der Wiese gegenüber wenig Sympathie für die Radfahrer zeigen. Der Radweg begleitet die Mur ostwärts auf dem weiten, sonnigen Talboden bis Tamsweg mit seinem luftigen Stadtplatz und historischen und bunten Bürgerhäusern.

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