Champions League, Viertelfinale

Aus Niederlagen lernt man

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FBL-ENG-PR-CHELSEA-WEST BROMAPA/AFP/POOL/MIKE HEWITT
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Das 2:5 gegen West Bromwich als Warnung, die Torsperre von Timo Werner als Hypothek: Chelsea wird dennoch gegen FC Porto bestehen, sagt Trainer Thomas Tuchel.

Sevilla. Wie belanglos es nach nur einer Niederlage bereits sein kann, zuvor 14 Pflichtspiele in Serie zu gewonnen zu haben, das bemerkte der deutsche Fußball-Trainer Thomas Tuchel relativ schnell. Chelseas Coach hatte an dem 2:5 gegen Premier-League-Nachzügler West Bromwich gehörig Erklärungsbedarf, und der 47-Jährige merkte rasch, wie ungemütlich die Atmosphäre an der Stamford Bridge nach herben Enttäuschungen werden kann.

Vor allem, wenn die „Blues“ schon gegen einen Abstiegskandidaten scheitern, wie würden sie denn dann erst in der Champions League gegen den FC Porto abschneiden? Diese Frage hörte Tuchel vor dem heutigen Viertelfinal-Hinspiel nicht nur einmal. Ob seine Beschwichtigungen, dass man die „richtige Reaktion“ zeige werde, die in Sachen Fußball zumeist sehr kritische Yellow Press zufriedenstellten, darf getrost angezweifelt werden. Nur ein Sieg (21 Uhr, live Dazn) dürfte Haussegen und Laune wieder geraderücken.

Tuchel weiß, dass Niederlagen, so paradox es klingt, im Fußball nicht nur dazu gehören, sondern mitunter auch notwendig sind, um gröbere Versäumnisse und Lücken vorzeitig zu beheben.

Ausnahmekönner als Flop

Vor dem Auftritt in Sevilla, ob corona-bedingter Reisebeschränkungen wanderte man für den Vergleich mit den Portugiesen nach Südspanien aus, tat dieser „Weckruf“ also gut. Den Klub betreffend, sogar ihn selbst. Aus Niederlagen lerne man, womöglich mehr als aus den 14 Siegen. Und besser es geschehe gegen West Brom statt gegen Porto.

Tuchel, Englands „Trainer des Monats“ März, war guter Dinge. Dass sich „Sun“ auf Timo Werner einschoss und ihn mit „Ausnahmestürmern, aber Chelsea-Flops“ wie Andrej Schewtschenko, Fernando Torres und Romelu Lukaku verglich, konnte er nicht verhindern. Sein Landsmann ist auch bislang vieles schuldig geblieben in der Liga oder im DFB-Team (gegen Nordmazedonien). „Wir können jetzt nicht nach 15 Spielen den Kopf verlieren“, warnte also Tuchel, „wir können Spielern nicht das Vertrauen entziehen, das wir in sie haben.“ Er warb also um Geduld für Werner.

Allerdings, die Zeit drängt bereits. Heute wartet Porto, am 17. April im FA-Cup-Halbfinale der neue Meister, Manchester City. Danach kommt es zum Liga-Endspurt um die Qualifikation zur Königsklasse. Auch Werner müsse dann treffen, um auf den den vierten Tabellenplatz (West Ham, 52 Punkte) vorzurücken und auch gegen Tottenham (49/6), Liverpool (49/7) oder Everton (47/8) abzusichern. Wer weiß, eventuell entscheidet darüber zum Schluss die Tordifferenz und es würde einem Märchen gleichen, stünde Werner als finaler Torschütze parat.

München: Boateng muss gehen

Nicht nur ÖFB-Legionär David Alaba, auch Jérôme Boateng wird mit Saisonende den FC Bayern München verlassen. Laut „Kicker“ hat der Aufsichtsrat bereits den „finalen Beschluss“ gefasst, die Zusammenarbeit mit dem Innenverteidiger, 32, nicht zu verlängern. Das sei Spieler und Berater bereits mitgeteilt worden. Immerhin, nach seiner Gelb-Sperre beim Bundesliga-Gipfel in Leipzig ist er im Viertelfinal-Hinspiel und der Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Paris Saint-Germain (21 Uhr, live Sky) eine Option für die Startformation.

Boateng war im Sommer 2011 von Manchester City an die Isar gewechselt. Er gehörte zehn Jahre lang zur erfolgreichsten Bayern-Mannschaft, 2013 und 2020 gewann er die Champions League, und damit zweimal das Triple. Damit erhält der von Leipzig geholte Abwehrchef Dayot Upamecano auf Anhieb eine besondere Stellung in Bayerns Abwehr. (red)

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