Dank der Covid-Krise haben die Grünen erstmals die Chance, das Kanzleramt zu erobern. In Deutschland könnte es eine grün-rot-rote Koalition geben.
Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland regierten 56 Jahre lang CDU-Kanzler und 20 Jahre lang SPD-Kanzler. In diesem Jahr zeichnet sich die Möglichkeit eines doppelten Bruchs in der deutschen Nachkriegsgeschichte ab. Die Grünen könnten nach den Bundestagswahlen im September den Bundeskanzler stellen, und es könnte sogar eine Koalitionsregierung unter Einschluss der Partei Die Linke geben, die – als sie noch SED hieß – für sämtliche politischen Verbrechen des DDR-Regimes verantwortlich war.
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Vor einem Jahr hätte niemand einen solchen Ausgang des Superwahljahres 2021 ernsthaft in Betracht gezogen. In den ersten Monaten nach dem Ausbruch der Pandemie stieg das Wahlbarometer für die Unionsparteien steil an und erreichte knapp 40 Prozent. CDU und CSU schnitten in den Umfragen so gut ab wie zuletzt bei den Bundestagswahlen 2013. Noch deutlich höher fiel 2020 die Zustimmung für die Regierung Merkel aus, die monatelang sogar über der 70-Prozent-Marke lag.