Nach Deutschland und Italien wird auch Frankreich wieder Hauptaktionär „seiner“ Fluglinie. Rund vier Milliarden Euro sollen in die stark unter der Coronakrise leidende Air France gepumpt werden.
Wien. Die Coronakrise dreht in der globalen Luftfahrtbranche das Rad der Zeit zurück. Denn um die unter Druck geratenen Fluglinien finanziell in der Luft zu halten, stecken die jeweiligen Regierungen Milliarden in ihre ehemaligen „nationalen“ Carrier – und werden dabei reihum zu den größten Aktionären der Fluglinien. Die rund um die Jahrtausendwende durchgeführten Privatisierungen werden damit – zumindest teilweise – wieder zurückgestellt.
Das jüngste Beispiel für die in der Luftfahrt dominant werdenden Nationalstaaten ist Frankreich. Am Dienstag erhielt Paris von der EU-Kommission grünes Licht, sein neuerliches Hilfspaket für Air France-KLM umzusetzen. Rund vier Mrd. Euro sollen in die stark unter der Coronakrise leidende Fluglinie gepumpt werden. Drei Mrd. davon sind ein bereits im Vorjahr vom Staat an Air France-KLM gewährtes Darlehen, das nun in eine Hybridanleihe umgewandelt wird, um so die bilanzielle Verschuldung der Fluglinie zu reduzieren und das Eigenkapital zu stärken. In Summe erhielt das Unternehmen 2020 etwa zehn Mrd. Euro an Krediten und Kreditgarantien von Paris und Den Haag. Eine weitere Milliarde soll im Rahmen einer Kapitalerhöhung direkt in neue Aktien fließen.