Hans Küng, Konzils-Theologe, danach jahrzehntelang umtriebiger und umstrittener katholischer Theologe mit Büchern in Millionenauflage, ist im 94. Lebensjahr verstorben. Ex-Papst Benedikt hat seinen Lieblingsgegner verloren.
Kirchenkritiker, Kirchenrebell, unbeugsamer Vordenker für Reformen: Etikettierungen wie diese waren Hans Küng seit Jahrzehnten wohl vertraut. Gut möglich, dass der gebürtige Schweizer mit ihnen sogar geliebäugelt hat. Geschadet haben sie seinen zahlreichen Publikationen keinesfalls, eher im Gegenteil. Übersetzungen in mehr als 30 Sprachen und Auflagen seiner Bücher in Millionenhöhe beweisen das. Am Dienstag ist einer der großen Theologen der katholischen Kirche, einer der großen Denker der Welt, der sich zuletzt für sein Projekt Weltethos stark gemacht hat, kurz nach Vollendung seines 93. Lebensjahres verstorben.