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USA

Wieso für Kamala Harris jetzt viel auf dem Spiel steht

Die US-Vizepräsidentin erhält ein erstes eigenes Portfolio: das Management der Migration aus Lateinamerika. Verbündete befürchten, Harris könnte sich ins politische Aus manövrieren, sollte sie keine Erfolge erzielen.

Kamala Harris, Vizepräsidentin der USA, hat seit Kurzem einen politisch heiklen Auftrag. Sie soll die Krise an der US-Grenze zu Mexiko in den Griff bekommen, wo Tag für Tag mehr Migranten aus lateinamerikanischen Ländern ankommen – gelockt von Gerüchten, die USA würden unter dem neuen Präsidenten, Joe Biden, mehr Leute über die Grenze lassen. Beliebtheitspunkte kann man an der Grenze wenige sammeln, zwischen Berichten über unmenschliche Unterbringung unbegleiteter Kinder und den Schimpftiraden jener, die nach wie vor hoffen, dass Donald Trump irgendwann eine Mauer zu Mexiko baut.

Harris' Mission soll gewissermaßen beide Fraktionen befrieden. Das ist so heikel, dass manche Beobachter meinen, Biden habe seine Stellvertreterin mit voller Wucht vor den Bus geworfen, um sich selbst vom Schmutz des Grenzdilemmas rein zu halten. Denn große Schritte in kurzer Zeit werden beim Management der Migrationsflüsse – und den von Biden versprochenen Hilfen zur Lösung wirtschaftlicher Probleme in den Herkunftsländern – keine erwartet. Und das bringt wiederum Harris' eigene Mission ins Wanken: selbst einmal ins Weiße Haus einzuziehen.

Auf Diversität gebucht?

Auch dafür haben Präsidenten einen Vize: für die politische Schwerarbeit hinter den Kulissen. Niemand weiß das besser als der Präsident selbst. Biden erledigte acht Jahre lang die Jobs, die Barack Obama und seiner „coolen Gang“ im Weißen Haus zu mühsam waren – berühmt-berüchtigt gab Biden etwa den Verbindungsmann zum Kongress. Und stilisierte sich im Gegenzug als den Sohn eines Autohändlers – mit dem Verkäufer-Gen.

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