Kolumne „Führungsfehler“. Umwelt- und Klimaschutz sind wichtig, fanden die Geschäftsleiter. Und entschieden, dass ab sofort im ganzen Büro Müll getrennt würde.
Bald standen überall Mistkübel für:
- Glas
- Plastik
- Plastik-Flaschen
- Metall
- Papier
- Bio/Kompost
- Restmüll
Nach einiger Verwirrung, warum zwischen Plastik und Plastikflaschen unterschieden wurde, setzte sich das Konzept durch. Die meisten Mitarbeiter hielten sich dran. Ein paar ganz Aufmerksame trennten sogar Teebeutel akribisch in Bio (der Tee), Papier (das kleine Papierettikett), Metall (die Klammer, die die Schnur am Beutel hält) und Rest (Schnur und Beutelchen). Sie fühlten sich gut dabei.
Nach ein paar Wochen beobachtete ein Mitarbeiter, der zufällig länger im Büro war, wie die Putzkolonne durch die Räume zog. Mit einem einzigen Müllsack, in den die Damen alle Mistkübel leerten. Darauf angesprochen klärten sie ihn auf, dass draußen im Müllraum nur ein Container für Restmüll stand. Sie hatten keine Wahl.
Weil man nämlich vergessen hatte, die Müllabfuhr in das neue Konzept einzubeziehen. Die tat, was vertraglich vereinbart war: einmal in der Woche einen Wagen für Restmüll zu schicken.
Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler im engeren Sinn (Mitarbeiterführung) und im weiteren (Organisationsführung). Wenn Sie einen Führungsfehler loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen und Organisationen sind zufällig und nicht beabsichtigt.