Russischer Impfstoff

Zur Not will Österreich auch einen Sputnik-Alleingang wagen

Impfdosen von Sputnik V.
APA/AFP/Russian Direct Investmen
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Das staatliche Arznei-Institut der Slowakei gibt kein grünes Licht für Sputnik, weil Russland angeblich zu wenig Daten geschickt hat. Österreichs Regierung will das Vakzin demnächst trotzdem kaufen - und notfalls auch ohne EU-Zulassung einsetzen.

Die Pressekonferenz auf dem Flughafen Košice war eine der seltenen Situationen, in denen ein Bild aus der Slowakei durch die Weltmedien ging: Triumphierend stand der slowakische Ministerpräsident, Igor Matovič, mit seinem Gesundheitsminister, Marek Krajčí, vor der Flugzeug-Ladeluke, die den Blick auf weiße Paletten mit der Aufschrift „Sputnik V“ freigab. Noch wenige Stunden zuvor hatten nicht einmal die anderen Regierungsmitglieder gewusst, dass der Impfstoff aus Russland überhaupt bestellt war. Zum Entsetzen ihrer Koalitionspartner nahmen Matovič und Krajčí die erste Lieferung mit 200.000 der insgesamt zwei Millionen bestellten Dosen auch noch persönlich in Empfang. Das war am 1. März. Mehr als einen Monat später ist Matovič infolge monatelanger Koalitionsstreitigkeiten, die auch der Sputnik-Kauf angeheizt hatte, nicht mehr Premier, Krajčí nicht mehr Minister – und die russischen Vakzine liegen noch immer ungenutzt in einem Lager.

Andere Sputnik-Proben als im Lancet-Magazin?

Krajčí hatte zwar schnell eine Sondergenehmigung erteilt, die den Einsatz des russischen Impfstoffs auch ohne Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA erlauben sollte. Um aber die skeptischen Koalitionspartner und Medien zu beruhigen, beauftragte er das Staatliche Institut für die Kontrolle von Arzneimitteln (SUKL – Štátny ústav pre kontrolu liečiv) mit Tests, die eine nationale Zulassung ermöglichen sollten.


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