Analyse

Der Schattenkrieg zwischen Israel und dem Iran

Das iranische Containerschiff  Shahr e Kord. Teheran beschuldigte im März Israel, das Schiff angegriffen zu haben.
Das iranische Containerschiff Shahr e Kord. Teheran beschuldigte im März Israel, das Schiff angegriffen zu haben.REUTERS
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Eine Explosion beschädigt ein Schiff des Iran im Roten Meer. Die Chronologie eines Schlagabtausches.

Iranische Medien zeigten dramatische Bilder von Flammen und Rauch, die über dem Meer aufsteigen. Eine heftige Explosion hatte das iranische Schiff Saviz erschüttert. Das Schiff sei nahe der Küste Djibutis angegriffen worden, gab am Mittwoch Saeed Khatibzadeh, Sprecher des Außenamts in Teheran, bekannt. „Die Explosion hat nur geringen Schaden verursacht. Opfer unter der Mannschaft hat es nicht gegeben“, sagte Khatibzadeh. Die Saviz sei ein „ziviles Schiff“, das in der Region beim Schutz vor Piraten helfe. Die USA gehen davon aus, dass Irans Revolutionsgarden die Saviz als Kommandoplattform für ihre Einsätze nutzen. Zu den genauen Hintergründen des Zwischenfalls im Roten Meer wollte Irans Außenamtssprecher zunächst nichts sagen. Doch Nachrichten, die innerhalb des Regimes in Teheran kursieren, weisen darauf hin, dass die Attacke eine weitere Operation im jahrelangen Schattenkrieg zwischen Israel und dem Iran sein dürfte.

In Telegram-Kanälen, die Angehörige der Revolutionsgarden betreiben, werde Israel für die Explosion verantwortlich gemacht, berichtet die „New York Times“. Offenbar sei eine Mine an der Saviz angebracht worden. Die „New York Times“ zitiert auch einen nicht namentlich genannten US-Regierungsbeamten, der von einer israelischen Operation spricht: Israel habe die USA davon in Kenntnis gesetzt, dass es den Schlag durchgeführt hat, sagt demnach der Regierungsbeamte. Die Attacke sei die Vergeltung für iranische Angriffe auf israelische Schiffe.
Der Zwischenfall kommt just zu einem Zeitpunkt, an dem in Wien über die Zukunft des internationalen Atomabkommens mit Teheran verhandelt wird. Die Vertreter der involvierten Parteien sprechen zwar von ersten Fortschritten und China rückt immer näher an die Position Teherans heran. Zugleich drohte Irans Vizeaußenminister Abbas Araqchi aber mit dem Abbruch der Gespräche, sollte die andere Seite die Verhandlungen in die Länge ziehen oder „andere Ziele“ verfolgen.

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