Ganz verhindern lassen sich Betrügereien nicht – Prüfmechanismen können jedoch effizienter werden, sagt ein Experte. Viel Potenzial sieht er bei der internen Revision.
Wien. Ob Wirecard, Commerzialbank Mattersburg oder – vor mehr als 20 Jahren – der Kreditskandal bei der Bank Burgenland: Wird ein solches Desaster publik, stellt sich jedesmal die Frage nach der Kontrolle. Genauer nach deren Versagen. Interne Revision, Aufsichtsrat, Wirtschaftsprüfer, staatliche Kontrollinstanzen: Kann es sein, dass so viele Aufsichts- und Prüforgane nicht genau genug hingeschaut haben? Oder wurden tatsächlich alle jahrelang hinters Licht geführt? Und wenn das so ist: Stellt das dann womöglich die Funktionsfähigkeit der Kontrollmechanismen an sich infrage?
„Die Presse“ sprach mit Wirtschaftsforensiker Matthias Kopetzky. Nicht konkret über diese Fälle, die hier auch nur beispielhaft genannt sind. Sondern über das Phänomen an sich: Woran liegt es, dass Kontrollmechanismen in der Wirtschaft immer wieder versagen? Und inwieweit lassen sich diese Mechanismen nachschärfen – oder muss man sich mit deren fallweisem Scheitern im Endeffekt abfinden?