5090 Fläschchen sollten in der aktuellen Kalenderwoche in Österreich eintreffen. Nun verspätet sich die Lieferung und es werden nur 2640 davon geliefert, also fast um die Hälfte weniger. In Wien halten dank eines „Puffers“ dennoch alle Impftermine.
Ein weiteres Mal gibt es Lieferschwierigkeiten mit dem AstraZeneca-Impfstoff. Diese Woche ist überhaupt kein Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers in Österreich eingetroffen. Für die Kalenderwoche 14 (5. bis 11. April) waren 5090 Ampullen angekündigt, das entspricht rund 50.900 Impfdosen. Die Lieferung wird nun erst für die Kalenderwoche 15 (12. bis 18. April) erwartet und enthält außerdem nur 2640 Ampullen (26.400 Impfdosen) - also fast um die Hälfte weniger als versprochen.
Wie dazu Generalmajor Andreas Pernsteiner vom Verteidigungsministerium am Donnerstag erklärte, wäre an sich vorgesehen, dass AstraZeneca immer freitags die Lieferungen für die folgende Woche bestätigt. Am vergangenen Freitag habe man von AstraZeneca nichts gehört, erst am Dienstag (6. April) hätte sich der Hersteller offiziell gemeldet und seine Lieferangaben korrigiert. "Ähnliche Phänomene" gebe es bei anderen Impfstoffherstellern nicht, sagte Pernsteiner, der speziell auf Biontech/Pfizer verwies, wo Lieferzusagen stets verlässlich umgesetzt würden und Termine halten, was sich günstig auf die logistische Abwicklung und das Einhalten von Impfplänen auswirke.
Laut Gesundheitsministerium sind in der laufenden Woche von Biontech/Pfizer bereits 196.560 Impfdosen eingetroffen, die nun zum Verimpfen ausgeliefert werden. 62.400 Dosen von Moderna sind unterwegs und sollten noch am Donnerstag Österreich erreichen.
In Wien und Oberösterreich trotzdem keine Ausfälle
Die nächsten 2640 AstraZeneca-Fläschchen werden ab 14. April an die Impfstellen ausgeliefert, die Bundesländer haben gestern, Mittwoch, vom dieswöchigen Lieferausfall erfahren. In der Bundeshauptstadt müssen dessen ungeachtet in dieser und in der kommenden Woche keine Impftermine mit AstraZeneca-Dosen abgesagt werden, versicherte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Man verfüge über einen "Puffer", weil man Lieferschwierigkeiten bei AstraZeneca aufgrund gewisser Erfahrungswerte mittlerweile schon miteinkalkuliere. "Jeder geplante Erststich kann stattfinden", bekräftigte der Sprecher.
Wien hat - dem Länderschlüssel entsprechend - Anspruch auf 21 Prozent der an Österreich ausgelieferten Impfstoffe und hätte demnach in dieser Woche 1100 AstraZeneca-Fläschchen bekommen sollen. Stattdessen werden 570 in der kommenden Woche "nachgeliefert".
Auch in Oberösterreich habe der Ausfall der Lieferung für diese Woche auf die vorausschauend geplanten Impfungen keine Auswirkungen, teilte der Krisenstab des Landes mit. Alle Impfungen insbesondere des Bildungspersonals könnten durchgeführt werden, Termine würden demnach nicht abgesagt.
Wird die versprochene Menge dann wirklich geliefert?
Spannend wird es auch wieder am kommenden Freitag. Dann müsste AstraZeneca die nächste reguläre Lieferung kommunizieren bzw. bestätigen. Zuletzt hieß es, anstelle von 4780 Fläschchen könnten diesmal 5910 in Österreich landen, was für Wien 1280 statt 1030 wären. "Ob die Lieferung tatsächlich nächste Woche erfolgen wird oder sie sich auch in die Folgewoche verschiebt, werden wir voraussichtlich erst am Freitag erfahren", hieß es dazu am Donnerstag seitens des Gesundheitsministeriums.
Bisher wurden in Österreich übrigens mehr als 421.000 AstraZeneca-Impfungen verabreicht. Dazu kommen mehr als 1,25 Millionen Biontech/Pfizer-Dosen und über 137.000 Immunisierungen mit Moderna. Eine genaue Aufschlüsselung der verabreichten Dosen nach Altersgruppen, Geschlecht und Impfstoff konnte das Gesundheitsministerium am Donnerstag vorerst nicht vorlegen.
(APA)