Katharina Reich

Sputnik V: "Nach dem Sommer brauchen wir die Impfdosen nicht mehr"

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20210319 Constituent meeting of the new Austrian high council of health appointed by Health Minister VIENNA, AUSTRIA - M(c) imago images/SEPA.Media (Martin Juen via www.imago-images.de)
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Kann es trotz ethischer Bedenken eine Notzulassung geben? Warum sollen Hausärzten Patienten mit Thromboserisiko nicht einen anderen Impfstoff als AstraZeneca empfehlen? Und: Wird es einen „Impfdosen-Ausgleich“ für Wien geben? Die Generaldirektion für Öffentliche Gesundheit im Interview.

Die Slowakei sitzt auf 200.000 Sputnik-V-Impfdosen, die man nicht überprüfen kann, weil die Angaben nicht mit den veröffentlichten Studien zusammenpassen. Vertrauen Sie Sputnik?

Katharina Reich: Wir vertrauen jedem Impfstoff, den die EMA (Europäische Arzneimittelbehörde) überprüft hat und der einen ordentlichen Zulassungsprozess hinter sich hat. Alles andere wäre vermessen. Ich will nicht sagen, dass ich kein Vertrauen habe, aber wir wissen noch zu wenig, um uns ein Urteil zu bilden.

Heißt das, nur mit einer EMA-Zulassung wird Sputnik in Österreich verimpft?

Nein, so hart würde ich das nicht sagen. Es muss nicht die EMA sein, in einer Pandemiesituation muss man auch andere Mittel und Wege andenken. Aber wir dürfen nicht unseren Minimalanspruch unterschreiten, wir müssen uns auf Grund der Daten und der Meinung der Experten ein ausreichendes Bild machen können. Und wir brauchen die gesetzlichen Rahmenbedingungen - wie Sie wissen haben wir ein Impfschadengesetz.

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