Interview

Faßmann: „Die Schulen sind auch ein Ort der Infektions-Kontrolle“

"Aber es ist, wie ich schon einmal gesagt habe, nicht die Zeit, um besonders hart zu sein", sagt Bildungsminister Heinz Faßmann.
"Aber es ist, wie ich schon einmal gesagt habe, nicht die Zeit, um besonders hart zu sein", sagt Bildungsminister Heinz Faßmann. Clemes Fabry
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Für die Lehrergewerkschaft sind die Pläne des Bildungsministers „völlig praxisfern“. Heinz Faßmann (ÖVP) will die Abschlussklassen dennoch ab Montag zurück in die Schule holen: „Hier ist Flexibilität angesagt.“

Die Presse: Im Osten des Landes bleiben die Schüler zumindest bis 18. April im Distance Learning. Sie sehen das mit einer „gewissen Skepsis“. Braucht es die Schulschließung Ihrer Meinung nach nicht?

Heinz Faßmann: Ich trage die Entscheidung mit. Denn ich sehe die Notwendigkeit der intensivmedizinischen Abteilungen, die stark belastet sind und sagen, wir müssen hier etwas tun.

Und weshalb sind Sie dann skeptisch?

Ich habe meine Skepsis geäußert, weil man relativ locker sagte: Wir machen die Schulen zu und verlängern die Ferien. Das Schulrecht und die Schulorganisation sind komplexer. Es gibt auch viele Nuancen zwischen Schule auf und Schule zu.

Sie haben den Eindruck, dass diese Entscheidung überhastet getroffen wurde?

Es ist mir als Bildungsminister ein Anliegen, Kindern und Jugendlichen Gehör zu verschaffen. Wir schauen sehr interessiert auf Infektionszahlen und Hospitalisierungen, aber wir müssen auch schauen, wie es jenen in der Gesellschaft geht, die nicht unmittelbar im politischen Diskurs vertreten sind und keine lauten Stimmen haben.

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