Bundestagswahl

Söder knüpft Entscheidung zu deutscher Kanzlerkandidatur an Popularität

Armin Laschet und Markus Soeder beim Wahlkampfauftakt der CDU und CSU zur Europawahl 2019 in der Halle Muensterland. Muens
Armin Laschet und Markus Soeder beim Wahlkampfauftakt der CDU und CSU zur Europawahl 2019 in der Halle Muensterland. Muensimago images/Future Image
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Der CSU-Chef will die Kanzlerkandidatur der Union davon abhängig machen, wie die Popularitätswerte aussehen. Er liegt in der Beliebtheitsfrage vor CDU-Chef Armin Laschet.

CSU-Chef Markus Söder beharrt darauf, dass bei der Auswahl des Unions-Kanzlerkandidaten in Deutschland Popularitätswerte eine Rolle spielen müssen. Person und Programm müssten "nicht nur von der Partei, sondern auch in der breiten Bevölkerung akzeptiert werden", sagte Bayerns Ministerpräsident dem "Spiegel". Hintergrund ist, dass Söder in Umfragen deutlich vor CDU-Chef Armin Laschet liegt.

Söder hat bisher aber immer eine Antwort auf die Frage verweigert, ob er als Kanzlerkandidat der Union für die deutsche Bundestagswahl im September überhaupt zur Verfügung stehen würde. Laschet seinerseits hatte die Bedeutung von Umfragen mit Blick auf seinen überraschenden Wahlsieg in Nordrhein-Westfalen 2017 stets heruntergespielt und seinen Anspruch als Chef der größeren Schwesterpartei betont. In den vergangenen Tagen hatten sich Unionspolitiker mal für Laschet, mal für Söder als Kanzlerkandidaten ausgesprochen.

„Verschmelzung“ von Programm und Kandidat

Söder sagte, dass ein "Regierungsprogramm der Zukunft" und die Person des Kanzlerkandidaten "glaubwürdig verschmelzen" müssten. "Beides muss auf der Höhe der Zeit sein und in die Zukunft weisen." Die Union habe trotz schwacher Umfragewerte alle Chancen auf einen Wahlsieg, wenn sie moderne Konzepte präsentiere. CDU-Chef Laschet hatte beim Startschuss für ein Wahlprogramm ein "Modernisierungs-Jahrzehnt" gefordert.

Söder sagte, die Ausgangslage sei anders als früher: "Diesmal wird wohl nicht die SPD der Hauptgegner um Platz 1 sein, sondern die Grünen." Deshalb müsse den Menschen ein Angebot gemacht werden, das ein modernes Gesellschaftsbild mit kompetentem und seriösem Regierungshandeln verbinde. "Die Union muss also sexy und solide zugleich sein."

Laschet und Söder treten am Sonntag ebenso wie die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel beim geschäftsführenden Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf. Dort sollen sie ihre Ideen für die Zukunft präsentieren.

(APA/Reuters)

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