"Schwarzbuch Landwirtschaft": Autor klagt Grillitsch

Bauerbund  �sterreich  PK.     Pr�sident Fritz Grillitsch Foto Harald Hofmeister
Bauerbund �sterreich PK. Pr�sident Fritz Grillitsch Foto Harald Hofmeister(c) (Harald Hofmeister)
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Bauernbundchef Fritz Grillitsch sagte über das "Schwarzbuch Landwirtschaft", es sei "von einem Kriminellen geschrieben". Der Autor, Hans Weiss, klagt nun auf Unterlassung.

Der Streit um die Agrarsubventionen verlagert sich mittlerweile auf juristische Ebene. Hans Weiss, Autor des Werkes "Schwarzbuch Landwirtschaft" hat am heutigen Mittwoch beim Landesgericht Leoben eine Unterlassungsklage gegen Bauernbundchef Fritz Grillitsch eingebracht. Auslöser ist die Aussage von Grillitsch am 2. September 2010 bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Landwirtschaftsmesse Agraria in Wels über Weiss. Demnach soll der oberste Bauernbündler gesagt haben: "Dieses Buch ist von einem Kriminellen geschrieben, der selbst vorbestraft ist." Grillitsch wollte sich dazu nicht äußern.

Auf Unterlassung geklagt wurden auch die Aussage von Grillitsch, wonach es sich bei dem Buch um eine "Auftragsarbeit der SPÖ" handle.

Weiss "nie verurteilt"

Weiss betont, dass er "selbstverständlich weder gerichtlich vorbestraft ist, noch handelt es sich bei dem von ihm publizierten Buch um ein Auftragswerk irgendeiner politischen Partei". Er habe im Zusammenhang mit seiner journalistischen Tätigkeit in den vergangenen dreißig Jahren rund hundert Klagsdrohungen und Klagen erhalten, wurde aber noch nie verurteilt. Weiss ist auch Publizist des Erfolgsbuchers "Bittere Pillen", das "Schwarzbuch Landwirtschaft" wird laut Deuticke Verlag mittlerweile bereits in dritter Auflage herausgebracht.

Kernaussage des "Schwarzbuches Landwirtschaft" ist, dass die Agrarförderungen nicht bei den vielzitierten Bergbauern, sondern bei Großbauern und Agrarfunktionären landen. Demnach müssten drei Arbeitnehmer für einen Bauern arbeiten, um dessen Förderungen zu bezahlen. Die österreichische Landwirtschaft bezeichnete Weiss als eine Art "Steueroase" mit vielen Sonderregelungen. 98 Prozent aller Bauern seien von der Einkommenssteuer befreit. In Tirol seien in den letzten 60 Jahren ein Fünftel der Landesfläche im Wert von geschätzten 15 bis 30 Milliarden Euro rechtswidrig an Bauern übertragen worden. Agrarvertreter wiederum meinten, dass Weiss mit falschen Zahlen Stimmungsmache betreibe.

(APA)

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