Die Veilchen und ihre Version vom blauen Auge

SOCCER - BL, A.Wien vs Rapid
SOCCER - BL, A.Wien vs Rapid(c) GEPA pictures/ David Bitzan
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Austria will nach Altach auch gegen Hartberg siegen. Das härtere Spiel läuft jedoch in der Chefetage: Bleibt Peter Stöger?

Hartberg. In der Oststeiermark steigt heute das Topduell im unteren Play-off der Fußball-Bundesliga. Während Hartberg nach dem 2:3 gegen Ried um Wiedergutmachung bemüht ist, will Austria auf dem 2:0 gegen Altach aufbauen. Auch muss Violett (17 Uhr, live Sky) weiter darum bemüht sein, hinter der Torlinie Imagekorrektur zu betreiben.

Weiterhin ist unklar, ob die Zusammenarbeit mit dem „strategischen Partner“, der Insignia Group, derart funktionieren wird, wie man es sich in Favoriten so bunt ausgemalt hat. Man wartet offenbar weiterhin auf die erste Überweisung des Geldgebers. Markus Kraetschmer jedenfalls bleibt, trotz mancher Bedenken und der Bestellung von Gerhard Krisch (Bank Austria, Vienna, Eislaufverein) in den Vorstand, bei den Veilchen. Teilen sich der 49-Jährige und Krisch jetzt die Finanzaufgaben? Kraetschmer wird vom Klub auch in die mit dem Partner gegründete Internationale Vermarktungs-GmbH entsandt.

Was macht Präsident Hensel?

Auch im sportlichen Bereich gibt es eine Heerschar offener Fragen. Allen voran steht die, ob Peter Stöger als Sportvorstand bleibt, als Trainer weitermacht – oder aufhört. 15 Mitarbeitern aus dem Trainingsbereich wurde von ihm „vorsorglich“ mit Saisonende gekündigt. Am Freitag wollte er sich mit Präsident Frank Hensel beraten. Ob beide Seiten, trotz gegenseitiger „Liebesbekundungen“, die gleichen Ziele haben? Stöger zögerte, wollte bis Ende März Klarheit haben und Perspektiven sehen. Der 55-Jährige stellte die Finanzfrage und sich selbst sehr bzw. zu oft vor ernüchternde Auftritte des Klubs. Zuletzt sagte er: „Ich schaffe das nicht.“

Blickt man auf die nackten Zahlen, ist Austria eine herbe Enttäuschung. Zum zweiten Mal in Serie nicht in der Meistergruppe. Wieder ist das Europacup-Play-off das höchste der violetten Gefühle. Dann käme man wenigstens mit einem blauen Auge davon . . . (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2021)

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