Literatur

Ganz normale Familien?

Liebe, Hass, Leidenschaft und Tod – vier euripideische Stücke nach Raoul Schrott.

Liebe als Selbstaufgabe, die Geschichte einer „ganz normalen“ Familie und der gewaltsame Einbruch des Irrationalen in eine etablierte Ordnung, das sind die Themen der vier euripideischen Stücke, denen Raoul Schrott in seiner Übertragung ins Deutsche einen neuen Anstrich gibt.

„Alkestis“, die Titelfigur der gleichnamigen Tragödie, hat sich mit ihrem selbstlosen Akt, anstelle ihres Mannes Admet sterben zu wollen, schon in der Antike einen Namen gemacht. Dass Admet ihr Opfer annimmt, macht ihn nicht unbedingt zum Heros. Und die Tragödie nimmt als Tragödie einer Ehe ihren Lauf, als Herakles Alkestis von einem seiner Wege in die Unterwelt wiederum mit heraufbringt, einer Ehe übrigens, in der ein für alle Mal zementiert ist, dass das Leben der Frau nicht annähernd so viel wert ist wie das des Mannes. Das wird bei Euripides nicht mehr explizit erzählt, ist in Schrotts klarer Sprache jedoch evident.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.