Softies

Hilfe, die Pflanzenfresser übernehmen den Pop!

Können Softies sexy sein?
Können Softies sexy sein? Imago Images
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Der Trend zum Sensiblen kam mit den Hippies in die Musik. Jetzt flöten und schmachten die Männer wieder.

Können Softies sexy sein? Auch fünfzig Jahre nachdem dieser Typus des weichen Manns erstmals Konjunktur hatte, ist die Antwort darauf recht ungewiss. In die Popmusik schlich sich diese Spezies wohl über den akustischen Folk, einen Sound der Sensibilität. In den späten Sechzigerjahren tauchten erste Songwriter auf, die Empfindsamkeit zum Zentrum ihrer musikalischen Ästhetik machten. Der britische Tragöde Nick Drake etwa, der mit nur 26 Jahren an einer Überdosis Beruhigungsmitteln starb. Oder der sensible Folk-Jazzer John Martyn, der sich später zum gewalttätigen Macho wandelte.

Auch Van Morrison, der in seiner Jugend zartfühlende Lieder schuf, würde heute niemand verdächtigen, ein Softie zu sein. Das Herausstellen der eigenen Sensibilität trat in den Achtzigern in den Hintergrund. In den späten Nullerjahren wendete sich das Blatt. Es schien, als hätte geradezu ein Wettbewerb eingesetzt, möglichst gefühlige Sounds zu ersinnen – was mit dem fortschreitenden Empowerment der Popmusikerinnen einherzugehen scheint. Salopp formuliert: Je stärker die Damen wurden, um so schwächer gaben sich die Herren.

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