Sie fotografiert Sternenkinder, macht Trauerbegleitung und schreibt Bücher über Trauer und Tod. Das schwere Thema nimmt Jasmin Schreiber aber mit großer Leichtigkeit und Humor.
Hermine liegt im Wald. Von innen beginnt sie zu faulen, von außen setzt die Verwesung ein. Erst knabbern Bakterien und Pilze an ihrem Körper, dann legen Schmeißfliegenweibchen ihre Eier auf dem Kadaver ab. Nach und nach kommen Schnecken, Käfer und andere Tiere, bis von Hermine am Ende nichts mehr übrig ist. Klingt nicht sehr appetitlich, liest sich aber sehr unterhaltsam, wenn Jasmin Schreiber erklärt, wie der Körper ihres toten Hamsters im Ökosystem aufgeht. Die gezeichneten Fliegenlarven mit lächelnden Gesichtern und Messer und Gabel in den Händen passen da ins Bild.
„Der Tod war schon immer ein Thema für mich“, erzählt die Autorin. Ihr Biologiestudium habe sicher dazu beigetragen, dass sie auch einen entspannteren Zugang zum Sterben hat. Und dass die Frankfurterin das ausgerechnet an der Uni Wien machte, sei vielleicht ein weiterer Puzzlestein gewesen: „Die Österreicher haben einen flapsigen Umgang mit dem Tod – da habe ich gelernt: Mit Humor kann man über alles reden.“