Pfefferspray und Festnahmen bei Demo

QAnon-Flaggen und Thor-Steinar-Outfits: Eine Demo gegen Coronamaßnahmen ist am Samstag in Wien wieder eskaliert.

Wien. Einige hundert Teilnehmer haben sich am Samstagnachmittag zu einer von den Organisatoren als „Mutter aller Demos“ angekündigten Kundgebung gegen die Coronamaßnahmen der Regierung getroffen. Die Teilnehmer der von der Polizei im Vorfeld untersagten Veranstaltung versammelten sich im Schweizergarten beim Wiener Hauptbahnhof – nach einem Zusammenstoß mit den Polizisten gab es einige Festnahmen.

Mit Kindern kommen. Die Organisatoren um den Anti-Corona-Aktivisten und früheren Kärntner Landtagsabgeordneten Martin Rutter hatten unter dem Motto „Der Park ruft“ dazu aufgefordert, angesichts des sonnigen Wetters mit Kindern zu kommen und die frische Luft zu genießen. Kinder waren allerdings nur vereinzelt dabei, neben österreichischen, Regenbogen- und Bundesländerfahnen waren auch Flaggen der Verschwörungstheoretiker-Gruppe QAnon zu sehen. Dazu kamen noch zahlreiche Personen in Thor-Steinar-Outfits, einem Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene. Ein Teil der Demo-Teilnehmer zog später zum Landstraßer Gürtel, wo es beim Versuch des Durchbrechens einer Sperre zum Zusammenstoß mit der Polizei kam. Diese wollte ein Aufeinandertreffen mit einer Gegendemonstration verhindern. Nachdem die Demonstranten die Beamten mit Bierdosen beworfen hatten und die Sperre durchbrechen wollten, wurde Pfefferspray eingesetzt.

Nach Angaben der Polizei versammelten sich zunächst rund 300 bis 500 Personen im Schweizergarten, der Zustrom nahm gegen 14.00 Uhr dann ab. Unter ihnen befanden sich unter anderem FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch und der Identitäre Martin Sellner. Zum Teil trugen die Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie „Kurz ist der Weg in die Diktatur“. Reden gab es keine, hauptsächlich wurde Bier getrunken und Musik gehört.

Umgekehrt hatten sich zu Mittag im Votivpark antifaschistische Gruppen gesammelt. Sie machten sich anschließend auf, um eine Fahrraddemo abzuhalten. Laut Polizei nahmen daran rund 300 Personen teil. ⫻

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2021)

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