Kommt er? Kommt er nicht? Und: Kommt Harry in Begleitung von Meghan? Und schließlich: Warum kommt Meghan nicht mit?
Derlei trieb Londons Gazetten um, als sie in längst vorbereiteten Sonderausgaben – die „Daily Mail“ auf 144 Seiten – das Jahrhundertleben des Prinz Philip würdigten, am Cover oft mit geneigtem Haupt und Bowlerhut in der Hand. Chapeau, Old Chap!
Dass Harry seinem Grandpa in der St. George's Chapel in Windsor Castle nicht den letzten Salut erweisen und seiner Granny nicht Respekt zollen würde, war schlechthin undenkbar. Meghan wäre beim Begräbnis indes wohl eher Persona non grata gewesen – und medial am Pranger gestanden. Just in jener Kirche, in der die kalifornische Prinzessin ihre Traumhochzeit zelebriert hatte, wären alle Augen auf das Ex-Hollywood-Starlet gerichtet gewesen – und das ganz ohne den Geleitschutz von Beichtmutter Oprah Winfrey.
„Operation Forth Bridge“ – der Code für seine Beisetzung – wird so die letzte Mission des Duke of Edinburgh für die „Firma“. Eine Trauerwoche im Zeichen der Versöhnung im Vater- und Bruderzwist im Hause Windsor. Das hätte sich der „Hunne“ – so lästerte Queen Mum einst über ihren Schwiegersohn – gewiss zu seinem Centennium im Juni gewünscht. 62 Tage fehlten am Ende zum krönenden Abschluss eines Lebens im Dienste Ihrer Majestät. (vier)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2021)