Corona-Maßnahmen

13 EU-Staaten erstellen Prioritätenliste für "Grünen Pass"

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP)
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

"Für den europäischen Tourismus ist das eine Überlebensfrage", betont Tourismusministerin Köstinger. Sieben Kriterien soll es für den Pass geben.

Österreich und zwölf weitere EU-Staaten haben sich auf sieben Kriterien bei der Erstellung eines "Grünen Passes" für den Tourismus geeinigt. Das Ziel sei es, den "Grünen Pass" rasch und möglichst einheitlich auf europäischer Ebene umzusetzen, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Montag. "Für den europäischen Tourismus ist das eine Überlebensfrage", so Köstinger. Diese sieben Prioritäten aus Sicht des Tourismus würden nun der EU-Kommission übermittelt.

Erstmals hatten Bulgarien, Kroatien, Zypern, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Slowenien, Spanien und Österreich am 29. März auf Einladung Köstingers über die Prioritäten bei der Umsetzung des "Grünen Passes" beraten. Zwei Wochen später einigten sich die 13 EU-Staaten darauf, dass der "Grüne Pass" bis spätestens Juni 2021 umgesetzt und dadurch noch während der anhaltenden Pandemie die Reisefreiheit erleichtert werden solle.

Dabei müsse sichergestellt werden, dass die Zertifikate gleich behandelt würden und es zu keiner Diskriminierung komme. Zu einer Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür soll es dabei nicht kommen, wird betont. Gelingen soll dies mittels einer sicheren und nutzerfreundlichen technischen Lösung, heißt es in der  Prioritätenliste.

Gemeinsame Plattform in PLanung

Die nationale Entscheidungsfreiheit über zusätzliche Freiheiten durch den "Grünen Pass", die auf einer gemeinsamen Plattform ersichtlich sein sollen, müsse dabei erhalten werden, heißt es weiter. So sollen die Gesundheitsdaten der einzelnen Bürger nicht in einer zentralisierten Datenbank auf EU-Ebene gespeichert, sondern ausschließlich im Mitgliedsstaat und nirgends sonst gespeichert werden. Das Ziel sei es außerdem, eine grenzübergreifende Lösung auch mit Drittstaaten zu erarbeiten sowie eng mit der Reise- und Tourismusbranche bei der Einführung des "Grünen Passes" zusammenzuarbeiten.

"Der Grüne Pass macht auf einen Blick erkennbar, ob jemand geimpft, genesen oder getestet ist. Mit einem einheitlichen QR-Code soll dies auf europäischer Ebene einfach und benutzerfreundlich umgesetzt werden", erklärte Köstinger. "Vom Check-in beim Flughafen oder im Hotel, vom Besuch im Dorfwirtshaus oder der Sportveranstaltung, der Grüne Pass kann viele Erleichterungen ermöglichen", so die Tourismusministerin. Die Entscheidung darüber, welche Erleichterungen das im Detail seien, treffe natürlich jeder Mitgliedsstaat selbst, so Köstinger.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild: Grüner Pass
Coronamaßnahmen

Kurz: Notwendig, dass Österreich beim Grünen Pass vorprescht

Der europäische Pass werde noch lange auf sich warten lassen - und ein "Wildwuchs" sein, meint der Kanzler. Bis 1. Juli soll jeder geimpft sein, der geimpft sein möchte.
SONDERSITZUNG NATIONALRAT: MUeCKSTEIN
Corona-Impfung

Parlament ebnet den Weg zum Grünen Pass

Ab 19. Mai benötigen Geimpfte keine Zutrittstests mehr. Beim „Grünen Pass“ ist aber noch vieles offen.
Ab 19. Mai sollen Geimpfte und Genesene gleich behandelt werden, was den Besuch von Cafés, Hotels oder Museen betrifft. Der Nachweis einer Impfung wird zunächst über den gelben Impfpass möglich sein, Anfang Juni soll dann der digitale Impfpass eingeführt werden.
Corona-Impfung

Geimpft, getestet, genesen: Nationalrat beschließt Gleichstellung

Geimpfte werden nach den Öffnungsschritten am 19. Mai keine Zugangstests mehr benötigen. Der „Grüne Pass“ in digitaler Form soll Anfang Juni kommen. Scharfe Kritik kommt im Vorfeld von der FPÖ, die Neos äußern Bedenken beim Datenschutz.
Archvbild von Martin Selmayr, dem Vertreter der EU-Kommission in Wien.
EU-Kommission

Selmayr: "Grüner Pass" wird anfangs "Fleckerlteppich" sein

Der Leiter der Kommissionsvertretung in Wien, mahnt zur Geduld. Das Zertifikat werde nicht sofort perfekt funktionieren. Sorge bereitet ihm die Impfskepsis, die in Österreich auch überdurchschnittlich hoch ist.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.