Schichtbetrieb

Bildungsministerium: "Bitte durchhalten, wir sehen Licht am Ende des Tunnels"

Für die Maturavorbereitung sei wichtig, dass relevante Gegenstände im Präsenzunterricht stattfinden. Maturanten im Osten Österreichs kehren heute in den Schichtbetrieb zurück.
Für die Maturavorbereitung sei wichtig, dass relevante Gegenstände im Präsenzunterricht stattfinden. Maturanten im Osten Österreichs kehren heute in den Schichtbetrieb zurück. APA/HANS PUNZ
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In den Ostregionen kehren die Abschlussklassen heute teilweise in den Präsenzunterricht zurück. Eine „bildungspolitische Herausforderung“, die nicht mit Ende dieses Schuljahres beendet sein wird, meint Generalsekretär Netzer.

Mit der Verlängerung des Lockdowns in den Ostregionen wurde an den Schulen das Distance Learning in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bis vorerst 16. April ausgeweitet. Abschlussklassen aber kehren mit dem heutigen Montag in die Klassenzimmer zurück. Für die vierten Klassen in Volksschulen gibt es alle fünf Wochentage Präsenzunterricht, die vierten Klassen in Mittelschule und AHS-Unterstufe, die letzten Klassen in polytechnischen und berufsbildenden mittleren Schulen und die Maturanten kehren wieder in den Schichtbetrieb zurück

Die Lehrergewerkschaft hat schon im Vorfeld vor einer „praxisfernen“ und „absolut unmöglichen Aufgabe“ gewarnt, immerhin müssten dabei Fern- und Präsenzunterricht miteinander vereinbart sowie zusätzlich weiterhin ein Betreuungsangebot an den Schulen sichergestellt werden. Dieses „Mischsystem“ rechtfertigt Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium, im Ö1-Morgenjournal. Es sei natürlich ein „Mehraufwand“, wofür er sich bei allen Schulleitern und Lehrern bedankt.

Aber diese Organisationsform „lässt sich machen“, zeigt er sich überzeugt, so sei man bereits im Herbst vorgegangen, als die Unterstufen in der Schule und die Oberstufen zu Hause unterrichten wurden. „Das hat damals sehr gut funktioniert, ich bin überzeugt, das kriegen wir auch diesmal gut hin.“ Seine Bitte an die Schulen: „Haltet durch, wir sehen Licht am Ende des Tunnels mit den Impfungen.“ Es seien immerhin 75 Prozent der Lehrer bereits geimpft.

Was sind die nächsten Schritte?

Für die Maturavorbereitung sei es wichtig, dass relevante Gegenstände im Präsenzunterricht stattfinden, betont Netzer - und dass die bisher geltenden Hygienevorkehrungen wie FFP2-Tests und regelmäßige Tests aufrechterhalten bleiben, zumal der Unterricht nur in halber Klassengröße stattfindet. Wie lange diese Maßnahmen im Osten aufrecht bleiben, wollte er den drei Landeshauptleuten der Ostregion nicht vorwegnehmen, die heute auf einem Krisengipfel in Wien darüber beraten und die Situation „aus medizinischer Sicht noch einmal genau beleuchten“.

Allerdings gelte es, eine „Güterabwägung vorzunehmen“: „Es ist ganz klar, dass das Schulsystem generell zur Pandemiebekämpfung beiträgt, andererseits müssen wir schauen, dass Schüler ihre Abschlüsse machen können“, betont er.

Ein vielfach genanntes Problem ist in diesem Bereich auch, dass die Gegensätze zwischen lernschwachen und -starken Schülern während der Pandemie sichtbar würden. Vor diesem Hintergrund wurde ein zusätzlicher Förderunterricht für 200 Millionen Euro auf den Weg gebracht, so der Generalsekretär im Bildungsministerium, um beispielsweise Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen auch während des Lockdowns vorübergehend in Präsenz zu unterrichten. Dies müsse auch nach der Pandemie intensiviert werden, für den Herbst würden bereits Vorkehrungen getroffen. Denn, so Netzer: „Eines ist klar, diese bildungspolitische Herausforderung wird nicht mit Ende dieses Schuljahres beendet sein.“ 

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(bsch)

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