Fastenzeit

Ramadan in der Pandemie: Kann denn Impfen Sünde sein?

(c) APA/AFP/JUNI KRISWANTO (JUNI KRISWANTO)
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Die Religionsbehörden bemühen sich um Aufklärung. Die WHO fürchtet neue Infektionswellen wegen der muslimischen Feierlichkeiten.

Der islamische Fastenmonat Ramadan beginnt an diesem Dienstag, und die 1,8 Milliarden Muslime stehen vor einer neuen Frage: Verstoßen die Gläubigen gegen das Fastengebot, wenn sie sich im Ramadan gegen Covid-19 impfen lassen?

Religionsbehörden in aller Welt versichern, dass Impfungen auch im Fastenmonat zulässig sind. Erfahrungen mit früheren Impfkampagnen lassen aber erwarten, dass viele Gläubige die Impfung trotzdem vermeiden werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet zudem, dass Massenversammlungen im Ramadan neue Infektionswellen auslösen könnten.

Im Ramadan sollen gläubige Muslime vom Morgen bis zum Abend auf Speisen, Getränke, Zigaretten und Sex verzichten. Ob die Einnahme von Medikamenten, das Kaugummikauen oder das Zähneputzen gegen das Fastengebot verstoßen, wird jedes Jahr aufs Neue diskutiert.

Spritze in den Muskel ist okay

Muslimische Religionsexperten in aller Welt bemühen sich um Aufklärung. Der Groß-Mufti von Saudiarabien, dem Land der heiligen Städte Mekka und Medina, betont beispielsweise, Impfungen seien kein Problem. Der Impfstoff sei kein Nahrungsmittel und werde intramuskulär verabreicht.
Verboten seien lediglich die Einnahme von Substanzen durch Mund, Nase und andere Körperöffnungen sowie intravenöse Spritzen, erklärten wiederum die Religionsbehörden in Dubai.

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