Russland

Putins Kalkül in der Ostukraine

(c) REUTERS (EDUARD KORNIYENKO)
  • Drucken

Der Kreml stellte mehr als 600.000 Ukrainern russische Pässe aus. Wird das zum Motiv für eine Intervention?

„Ich kann meine Gefühle mit Worten nicht ausdrücken, ich empfinde Glück, Aufregung, Freude“, erklärte Natalia Usowa der Donezker Nachrichtenagentur DAN im Juni 2019. Usowa, die in der Stadt Makijiwka im ostukrainischen Separatistengebiet lebt, gehörte zu den ersten Bewohnern, die einen russischen Pass erhielten. Für die Separatisten war das eine frohe Kunde. Sie hob das Ansehen in der Bevölkerung. Und noch wichtiger: Sie zeugte vom politischen Rückhalt des Kreml. Präsident Wladimir Putin hatte zuvor einen entsprechenden Erlass unterzeichnet. Die separatistentreue DAN zitierte Natalia Usowa: „Wir wussten, dass man uns nicht im Stich lässt.“

Russland lässt „die Seinigen“ nicht im Stich: Diesen Spruch hörte man während der Krim-Krise oft. Gemeint ist damit der Schutz echter oder vermeintlicher „Landsleute“ auch jenseits der russischen Staatsgrenzen. Angesichts der schwersten Spannungen zwischen der Ukraine und Russland seit 2015 ist heute wieder die Rede davon. Und zwar in Bezug auf die Bewohner der ostukrainischen Separatistengebiete, die es vor einem mutmaßlichen Angriff der ukrainischen Armee zu schützen gelte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Joe Biden im Oval Office im Weißen Haus in Washington D.C.
Ukraine-Konflikt

Biden schlägt Putin ein Gipfeltreffen vor

US-Präsident Joe Biden telefonierte mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin und plädierte für ein Gipfeltreffen zum Thema Ukraine.
FILES-US-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-POLITICS-TROOPS
Gastkommentar

Sieben Jahre Krieg im Donbass: Wie weit wird Putin diesmal gehen?

An der ukrainischen Grenze marschieren die russischen Truppen auf. Die ganze Welt fragt sich, ob Putin diesmal mit voller Wucht angreifen wird.
Ukrainische Soldaten in Donbass
Kämpfe

Eskalation im Ukraine-Konflikt? Kiew meldet toten Soldaten

Ein weiterer Militärangehöriger soll bei dem "feindlichen Angriff" verletzt worden sein. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den seit sieben Jahren andauernden Konflikt verantwortlich.
Eskalation

Ukraine-Krise: Druck auf Moskau

Die Lage in der Ostukraine verschärft sich weiter: Kiew meldete einen toten Soldaten bei neuen Kämpfen. Deutschland fordert „Erklärung“ von Russland.
Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP) im EU-Parlament, Manfred Weber.
EU-Parlament

Weber bringt neue Sanktionen gegen Moskau ins Spiel

Der russische Truppenaufmarsch im Umfeld der Ostukraine sei ein Test für den Westen, sagt der Chef der EVP im EU-Parlament und fordert eine "unmissverständliche, starke" Antwort darauf.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.