Ernährungswissenschaft

An Fressattacken ist nicht Stress schuld

Was macht uns am Buffet hemmungslos? Nicht der Stress, sagen Forscher.
Was macht uns am Buffet hemmungslos? Nicht der Stress, sagen Forscher.Clemens Fabry
  • Drucken

Etliche Menschen leiden unter Kontrollverlust bei Tisch. Eine gängige Erklärung dafür ist, dass Stress die Selbstkontrolle herabsetze. Experimente an der Uni Cambridge sprechen gegen diese These.

„Angst, Wut, Enttäuschung, aber auch Stress oder Langeweile lassen die Betroffenen wie unter Zwang zum Essen greifen“: Dieser Satz aus einer der grassierenden Populärmedizin-Seiten im Internet ist typisch. Nämlich für die hilflosen Erklärungen für das, was man auf Englisch – in einer Variation des Ausdrucks „binge-drinking“ (von „binge“, Saufgelage) – als „binge-eating“ bezeichnet, auf Deutsch weniger elegant als Fressattacke. Stress ist immer dabei, oft wird auch das Hormon Adrenalin erwähnt, ungeachtet der Tatsache, dass dessen Ausschüttung durchaus nicht den Appetit fördert, sondern eher Kampf- oder Fluchtverhalten auslöst.

Stress störe die Selbstkontrolle, lautet eine gängige Erklärung dafür, dass dieser angeblich Fressattacken fördere. Aber ist das wirklich so? Forscher um Margaret Westwater an der University of Cambridge haben das laut „Journal of Neuroscience“ (12. 4.) untersucht, an gesunden Frauen und Frauen mit diagnostizierten Essstörungen, nämlich Magersucht (Aneroxia nervosa) oder Bulimie. Mit einem ausgeklügelten zweitägigen Versuchsprotokoll, das immer an einer wohlbekannten Station endete: an einem „All you can eat“-Buffet.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.