Die neue montenegrinische Regierung sieht sich außerstande, einen chinesischen Kredit über rund eine Milliarde Euro für den Bau einer umstrittenen Autobahn zu begleichen. In Brüssel holt sie sich jedoch eine Absage.
Die trotz Warnungen unabhängiger Fachleute in Angriff genommene Autobahn quer durch Montenegro droht das kleine Westbalkanland in eine Staatskrise zu stürzen. Die seit Herbst vorigen Jahres im Amt befindliche neue Regierung hat in Brüssel um Hilfe bei der Rückzahlung eines Kredits in der Höhe von knapp einer Milliarde Euro bei der staatlichen chinesischen Exim Bank angesucht. Dieses rund 944 Millionen Dollar schwere Darlehen dient der Finanzierung des Baus der rund 160 Kilometer langen Autobahn vom Adriahafen Bar nach Boljare an der Grenze zu Serbien.
„Montenegro ist klein genug, dass das eine einfache Lösung sein sollte“, sagte Finanzminister Milojko Spajić am Wochenende zur „Financial Times“.