Corona-Party

Ermittlungen gegen Bottega Veneta nach illegaler Party

Bottega-Party mit ausgewählten Gästen (hier v.l.: Kwes Darko, Skepta, Slowthai und Alex Sossah) - ohne Masken.
Bottega-Party mit ausgewählten Gästen (hier v.l.: Kwes Darko, Skepta, Slowthai und Alex Sossah) - ohne Masken. Getty Images
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Keine Masken, kein Abstand. Das italienische Luxusmodehaus Bottega Veneta hat sich mit einer geheimen Modeschau im Berliner Technoclub Berghain einen Shitstorm eingefangen.

Hier ist eine sehr exklusive Inszenierung im großen Stil ins Auge gegangen. Das italienische Luxus-Modelabel Bottega Veneta rund um Kreativdirektor Daniel Lee zeigte am 9. April seine neuesten Entwürfe für den kommenden Herbst bei einer geheimen Modeschau im Berliner Club Berghain. Nach den „Dreharbeiten“ für ein Modevideo stand wie in anderen Saisonen eine Aftershowparty an. Gefeiert wurde im Soho House Berlin und gerüchteweise auch an anderen Stellen. Vergessen wurde, dass es kein normales Jahr ist. Für die Aktion gab es einen kleinen Shitstorm, dessen Zeugnisse immer schneller aus dem Netz verschwinden.

Der Instagram-Account „Bottegavenetno“ hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Videos der Modeparty zu archivieren und andere Unstimmigkeiten zu versammeln, die auch schon tagsüber stattgefunden haben. Masken- oder Abstandsregeln sucht man auf den Videos vergeblich. Die aktuellen Corona-Regelungen in Berlin erlauben, dass sich Personen eines Haushalts mit maximal einer weiteren Person aus einem anderen Haushalt treffen. Grundlegend gilt in Berlin auch eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen. Die Ausgangssperre greift ab 21 Uhr. Daran dürften sich die geladenen Prominenten rund um Virgil Abloh, Skepta, Marc Goehring, Burna Boy, Sven Marquardt und Honey Dijon nicht gehalten haben. Masken wurden nur vereinzelt gesichtet, wenn überhaupt. 

Wie der „Tagesspiegel“ schreibt, wurde die Berliner Polizei an besagtem Abend gegen 2.45 Uhr wegen einer Lärmbeschwerde über das Soho House verständigt. Die Beamten hätten dann bei der Rezeption des Hotels angerufen, wo ihnen versichert wurde, dass die Lärmquelle beseitigt werde. Der verantwortliche Hotelmanager übermittelte auf Nachfrage der „Bild"-Zeitung ein Statement, demzufolge er sich auf Mykonos aufhalte und über die Vorgänge nicht unterrichtet sei.

Die Sache werde nun polizielich geprüft, hieß es. Während viele Luxushäuser in der Pandemie den Kreis ihres Publikums durch Streams, Filme und andere breit zugängliche Medien öffnen, wollte Bottega Veneta den ihren mit einer exklusiven Veranstaltung schließen. Am Ende war die Show wohl öffentlicher als geplant.

(sh)

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