Rücktritt

Türkis-grünes Kabinett verliert drittes Mitglied

Christine Aschbacher
Christine Aschbacher(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Vor Gesundheitsminister Anschober traten bereits Kultur-Staatssekretärin Lunacek und Arbeitsministerin Aschbacher zurück.

Mit dem Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nach einem Jahr, drei Monaten und sechs Tagen im Amt verliert die im Jänner des Vorjahres angelobte Regierung bereits ihr drittes Mitglied. Davor waren bereit Kultur-Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) sowie Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) zurückgetreten. Allein schon aufgrund seiner Funktion als Gesundheitsminister in einer Pandemie ist der Rückzug Anschobers das bisher bedeutendste Ausscheiden.

Am kürzesten dauerte dabei die Amtszeit Lunaceks - wobei eine Staatssekretärin genau genommen nicht der Regierung angehört. Sie nahm nach nur 129 Tagen den Hut - davor hatten Vertreter der Kulturszene mehrfach ihre Maßnahmen bzw. Auftritte im Zusammenhang mit der Corona-Krise kritisiert. Nachfolgerin wurde die ehemalige Leiterin der Kunst- und Kultursektion Andrea Mayer.

Plagiats-Vorwürfe gegen Aschbacher

Ganz andere Gründe hatte dagegen der Rücktritt Aschbachers: Plagiatsjäger Stefan Weber hatte in ihrer Diplomarbeit "Plagiate, falsche Zitate und mangelnde Deutschkenntnisse" geortet. Kurz darauf wurden auch in ihrer Dissertation sprachliche Stilblüten und plagiatsverdächtige Stellen entdeckt. Als Konsequenz verabschiedete sich die Ministerin nach einem Jahr und zwei Tagen ohne weiteren öffentlichen Auftritt per schriftlicher Erklärung. Ihr folgte der Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS), Martin Kocher.

Anschobers Nachfolger Wolfgang Mückstein soll Anfang kommender Woche angelobt werden.

Mitreden beim Rücktritt von Anschober: Wie geht es jetzt weiter?

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(APA)

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