Brüssel verhandelt bereits mit Pfizer/Biontech über die Lieferung von 1,8 Mrd. Dosen. Die prioritäre Versorgung der EU soll diesmal vertraglich gesichert sein.
Brüssel/Wien. Noch ist der Sommer nicht vorbei und das europäische Ziel, im Laufe der warmen Jahreszeit den Großteil aller Erwachsenen EU-Bürger gegen Corona zu immunisieren, in weiter Ferne. Doch bereits jetzt macht man sich in Brüssel und den Hauptstädten der Union Gedanken darüber, wie es mit der gemeinsamen Impfkampagne ab dem Herbst weitergehen soll. Dass diese Kampagne weiterhin gemeinsam organisiert wird, steht außer Frage: Nachdem die EU-Kommission vom Corona-Lenkungsausschuss der Mitgliedsstaaten grünes Licht erhalten hatte, wurde Ende der vergangenen Woche die nächste Runde der Impfstoffbeschaffung initiiert.
Selbst in Österreich, wo es zuletzt Kritik an der EU-Beschaffungspolitik gegeben hat, hält man an dem gemeinsamen Vorgehen fest: „Die EU-Bestellungen sind weiterhin von zentraler Bedeutung für uns“, hieß es gestern aus dem Bundeskanzleramt gegenüber der „Presse“. Allerdings gebe es parallel dazu mit Israel „zahlreiche Möglichkeiten für eine mittel- und langfristige Zusammenarbeit“. Wie diese Zusammenarbeit konkret ausgestaltet werden könnte, ist noch nicht klar, denn seine Position als Impfweltmeister verdankt Israel einem Vorzugsdeal mit Pfizer/Biontech – im Land selbst werden Impfstoffe nicht produziert. Sollte Israel jedoch in die Vakzinproduktion einsteigen wollen, stünde Österreich als potenzieller Partner bereit, heißt es hinter vorgehaltener Hand.