Biologie

Nur wir Menschen schreien vor Glück

imago images/Ulmer
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In der Tierwelt dienen Schreie nur als Alarmsignal. Beim Homo Sapiens haben sie auch andere Gründe – die viel wichtiger wurden.

Der Mensch ist auch nur ein Tier, wir unterscheiden uns viel weniger vom Rest des planetaren Zoos, als wir uns einbilden: Das ist das übliche Fazit von Verhaltens- und Hirnforschern. Da ist es doch erfrischend, wenn sie einmal zu konträren Ergebnissen kommen. Soeben geschehen beim Thema Schrei. Schon bekannt war: Bei Tieren, bis hinauf zu den Primaten, ist er immer ein Alarmsignal. Entweder warnen sie damit vor Fressfeinden und sonstigen Bedrohungen von außen, oder sie trommeln Verbündete zusammen, um sich gegen aggressive Artgenossen zu wehren. Und weil wir nur Tiere sind, haben die Biologen geschlossen, könne es auch bei uns nicht anders sein.

Dabei wissen wir aus eigener Erfahrung: Das stimmt nicht. Wir schreien auch vor Schmerz oder Wut. Aus Freude, wenn unsere Mannschaft im Fußball gewinnt. Vor Lust beim Sex. Oder aus Verzweiflung und Trauer, wenn uns eine schlimme Nachricht erreicht. Lässt sich das alles unter den Tisch kehren, als unwichtige, irgendwie abgeleitete Randphänomene? Erstmals haben nun Wissenschaftler der Uni Zürich unter Leitung von Sascha Frühholz den Variantenreichtum des menschlichen Schreiens gezielt untersucht (Plos Biology, 13.4.).

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