Vergangenheitsbewältigung

Tschechien: Kartei-Karte soll belegen, dass Babiš ein Agent war

(c) APA/AFP/MICHAL CIZEK (MICHAL CIZEK)
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Das Dokument wurde vor kurzem entdeckt und bietet einen weiteren Hinweis, dass der tschechische Premier früher der tschechoslowakischen Stasi gedient haben könnte.

Das Papier der Karteikarte ist vergilbt, aber die Einträge sind gut zu lesen. Geburtsdatum: 2. 9. 1954. Sprachen: Französisch, Deutsch, Russisch. Deckname: Bureš. Quer über das Blatt hat jemand in roten Lettern das Wort „Agent“ gestempelt.

Der echte Name der Person, für die diese Karte angelegt wurde, findet sich auf der Rückseite: „Ing. Andrej Babiš“. So wie der gebürtige Slowake und spätere Milliardär, der seit vier Jahren als tschechischer Premierminister dient.

Die tschechische Nachrichtenseite Seznam Zprávy berichtete am Freitag als Erste über den Fund aus dem Archiv des slowakischen Nationalen Erinnerungsinstituts. Die Einrichtung arbeitet die Taten der Staatssicherheit aus den Tagen der kommunistischen Tschechoslowakei auf. Für sie ist das Dokument der Beweis, dass Babiš als Agent für den Geheimdienst ŠtB gearbeitet hat.

„Dokument bedeutet nichts“

Ein Vorwurf, der den tschechischen Premier seit neun Jahren begleitet – und gegen den er in der Slowakei bereits gerichtlich vorgegangen ist. „Dieses Dokument, das Sie mir zeigen, bedeutet absolut nichts“, sagte Babiš über die Registerkarte. Er behauptet, der Geheimdienst habe sie wohl einfach gefälscht.

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