Rücktritt

15 Monate, die wie 15 Jahre wirkten: Warum Rudolf Anschober geht

Am Anfang jener Pandemie, die viele Pläne des Ministers durchkreuzt hat, besuchte Anschober den Flughafen Wien. Fiebermessungen für Ankommende waren eine der ersten Maßnahmen gegen das Coronavirus.
Am Anfang jener Pandemie, die viele Pläne des Ministers durchkreuzt hat, besuchte Anschober den Flughafen Wien. Fiebermessungen für Ankommende waren eine der ersten Maßnahmen gegen das Coronavirus.REUTERS
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Der Gesundheitsminister ist überarbeitet und ausgepowert und zieht die Konsequenzen. Kritik am Koalitionspartner gibt es nur zwischen den Zeilen.

Wien. „Persönliche Erklärung“: Der Begriff hat sich in den vergangenen Jahren zur Chiffre entwickelt, und die bedeutet nur eines: Da wird jemand gleich sagen, dass er zurücktritt. Reinhold Mitterlehner, Eva Glawischnig, Matthias Strolz und Christian Kern haben in den vergangenen Jahren schon eine „persönliche Erklärung“ abgegeben. Am Dienstag war Rudolf Anschober dran. Um den Gesundheitsminister hatten sich in den vergangenen Wochen schon Rücktrittsgerüchte gerankt. Zwei krankheitsbedinge Aus-Zeiten sorgten für Spekulationen, zumal Anschober vor Jahren als oberösterreichischer Landesrat schon einmal für längere Zeit wegen eines Burnouts ausgefallen ist.

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Dienstag, 9.30, im Gobelinsaal im Gesundheitsministerium: Die persönliche Erklärung des Ministers verzögert sich, aus dem Nebenraum hört man, dass dort eine andere Versammlung stattfindet. Die endet mit tosendem Applaus, es ist nicht schwer zu erraten, dass sich Anschober gerade von den Mitarbeitern seines Ministeriums verabschiedet hat. Seine Erklärung an die Öffentlichkeit läuft so ab, wie man es von ihm kennt: Taferl mit einer Grafik gibt es diesmal zwar keines, wohl aber erklärende Worte im Stile eines Volksschullehrers, der Anschober einst war.

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